Ein harter Schnitt: Nach bitteren Zahlen trennt sich der Metro-Nachfolger Ceconomy (OTC:MTTRY) von seinem Vorstandsboss Pieter Haas. Dies entschied der Aufsichtsrat in einer nächtlichen Sitzung am frühen Samstagmorgen. Neben Haas, der sein Amt mit sofortiger Wirkung niederlegt, wird auch Finanzvorstand Mark Frese abtreten. Der CFO soll allerdings seinen Posten so lange behalten, bis ein Nachfolger gefunden wird.
„Angesichts der jüngsten Entwicklungen besteht zwischen allen Beteiligten Einigkeit, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für eine personelle Neuaufstellung ist“, so die Begründung von Aufsichtsratschef Jürgen Fitschen. Nur so könne man verloren gegangenes Vertrauen am Kapitalmarkt wiederherstellen, betonte der ehemalige Co-Chef der Deutschen Bank (DE:DBKGn), der nun „umgehend“ einen Suchprozess in die Wege leiten werde. Laut Beobachtern sei Fitschen von wichtigen Investoren zu den Entlassungen gedrängt worden.
Analysten erfreut – Aktie im Plus
Die Maßnahme sorgte am Montag offenbar für die gewünschten Effekte. So legte die Ceconomy-Aktie am Montagmorgen zeitweise deutlich zu – um mehr als 4,5 Prozent auf 4,86 Euro. Am Montagnachmittag verzeichnete das Papier (XETRA) immerhin noch ein Plus von 1,64 Prozent auf 4,82 Euro (Stand: 16:00 Uhr). Zu Beginn der neuen Woche reagierten auch die Analysten überwiegend positiv auf die Personalien, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete.
So sei die Trennung von Haas und Frese ein „konsequenter Schritt“ und eventuell der beste Weg, um die Glaubwürdigkeit des MediaSaturn-Eigners wiederherzustellen, erläuterten etwa die Baader-Analysten, die einer neuen Führungsspitze mehr Konsequenz bei der Problemlösung zutrauen.
Auch die Analysten der Londoner Bank HSBC bewerteten den Führungswechsel als nötig. Demnach sei die Holding zu komplex aufgestellt. Ein neues Management müsse hier ansetzen und Veränderungen schaffen, indem Media Markt und Saturn zentralisierter aufgestellt werden, um schlussendlich Kosten einzusparen. Weiter müsse auch der Dauerstreit mit dem Minderheitseigner von MediaSaturn – der Familie Kellerhals – beigelegt werden, so HSBC.
Nachfolgersuche könnte dauern
Übrigens: Freenet-Chef Christoph Vilanek rechnet damit, dass sich die Suche nach Nachfolgern noch einige Monate hinziehen werde. Das Telekommunikationsunternehmen ist Anteilseigner bei Ceconomy. Zuvor hatte Vilanek gegenüber dem „Handelsblatt“ moniert, dass die MediaSaturn-Holding ihr Potenzial nicht ausnutze.
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Ein Beitrag von Marco Schnepf.