TAIPEH - Taiwan's größte Fluggesellschaft China Airlines evaluiert derzeit aktiv ihre Optionen zur Erneuerung der Langstreckenflotte. Wie Vorstandsvorsitzender Hsieh Shih-chien am Samstag betonte, erfolgt dieser Prozess ohne jegliche externe politische Einflussnahme. Die Entscheidung über den möglichen Kauf von Boeing- oder Airbus-Flugzeugen liege ausschließlich in den Händen des Unternehmens.
China Airlines erwägt den Erwerb von Boeings 777X und des Airbus A350-1000 als Ersatz für die bestehende Flotte von zehn Boeing (NYSE:BA) 777-300ERs. Diese Maschinen kommen hauptsächlich auf Routen in die USA sowie auf stark frequentierten regionalen Strecken zum Einsatz. Hsieh unterstrich die Unabhängigkeit des Bewertungsprozesses: "Bei der Anschaffung von Flugzeugen trifft ausschließlich China Airlines selbst die Entscheidung. Das möchte ich ausdrücklich klarstellen."
Üblicherweise spielen politische Faktoren bei derartigen milliardenschweren Flugzeugdeals eine Rolle, insbesondere für Taiwan, das sich aufgrund der Souveränitätsansprüche Chinas in einer komplexen internationalen Lage befindet. Hsiehs Äußerung zielt darauf ab, die geschäftlichen Entscheidungen der Airline vom geopolitischen Kontext zu entkoppeln.
Obwohl keine offiziellen diplomatischen Beziehungen bestehen, sind die Vereinigten Staaten Taiwans wichtigster internationaler Verbündeter und Waffenlieferant. Die Tatsache, dass die taiwanesische Regierung Mehrheitsaktionär von China Airlines ist, fügt den internationalen Geschäftsbeziehungen der Fluggesellschaft eine zusätzliche Komplexitätsebene hinzu. Eine Branchenquelle, die aufgrund der Brisanz des Themas anonym bleiben möchte, wies darauf hin, dass die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl im November den Zeitpunkt des Deals zusätzlich erschwert.
Bei einer früheren Flottenerneuerung, die auf den Besuch der damaligen Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi in Taipeh folgte - ein Ereignis, das zu militärischen Übungen Chinas führte - platzierte China Airlines eine Bestellung im Wert von 4,6 Milliarden US-Dollar für Boeings 787. Diese Maschinen sollen die älteren Airbus A330 ersetzen.
Bereits jetzt verfügt China Airlines über eine gemischte Flotte aus Airbus- und Boeing-Flugzeugen, darunter 15 kleinere Airbus A350-900 und neun Frachtversionen der 777. Hsieh kündigte zudem an, dass die Auslieferung der neuen 787 im kommenden Jahr beginnen soll. Darüber hinaus plant die Airline, bis 2026 elf weitere Airbus A321 in Dienst zu stellen, um die alternden Boeing 737-800 zu ersetzen.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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