Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Im frühen US-Handel am Mittwoch legten chinesische ADRs eine kräftig Rallye hin. Der Grund: Zwei viel beachtete Konjunkturumfragen signalisierten eine rasche Belebung der Wirtschaftstätigkeit in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nach dem Ende der Corona-Restriktionen.
Sowohl der offizielle Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes, der vor allem große Staatsunternehmen erfasst, als auch der Caixin-Einkaufsmanagerindex, der kleinere Privatunternehmen abbildet, stiegen stärker als prognostiziert und erreichten Werte, die auf ein robustes Wachstum hindeuten.
Der offizielle EMI kletterte mit 52,6 auf den höchsten Stand seit einem Jahrzehnt, während der vom Wirtschaftsmagazin Caixin ermittelte Einkaufsmanagerindex sich von 49,2 im Januar auf 51,6 erhöhte. Der offizielle EMI für das nicht-verarbeitende Gewerbe legte sogar auf 56,3 zu.
In der Folge griffen die Anleger bei chinesischen ADRs zu: Die Papiere von Alibaba (NYSE:BABA) legten um 5,5 % zu, während die von Baidu (NASDAQ:BIDU) um 6,2 % und die von JD.com (NASDAQ:JD) um 4,7 % gen Norden kletterten.
In Hongkong, wo einige der größten Bau- und Technologiewerte Chinas angesiedelt sind, erzielte der Leitindex Hang Seng mit einem Plus von 4,2 % den größten Tagesgewinn seit Anfang Januar.
Die ADRs der Elektrofahrzeughersteller entwickelten sich jedoch unterschiedlich. Zwar deuteten die Einkaufsmanagerindizes auf eine Erholung der Gesamtnachfrage auf dem weltweit größten Markt für Elektrofahrzeuge hin, doch die Papiere von Nio (NYSE:NIO) fielen nach enttäuschenden Zahlen für das vierte Quartal um 4,2 %.
Mit Li Auto (NASDAQ:LI) ging es in die andere Richtung: Die ADRs sind aufgrund der über den Erwartungen liegenden Prognosen für das laufende Quartal und der starken Auslieferungszahlen für die letzten drei Monate des Jahres 2022 um 3,8 % gestiegen.
Auch die Anteilsscheine von XPeng (NYSE:XPEV) rückten um moderate 0,7 % vor.
Die EV-Branche spürt eine gewisse Erleichterung angesichts des starken Rückgangs der Lithiumpreise in den letzten Wochen. Damit dürfte ein Teil der gewaltigen Batteriepreissteigerungen, die die Branche im letzten Jahr schlucken musste, wieder rückgängig gemacht werden, was die Gewinnmargen erhöht.