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Chip-Branche im Übernahmefieber – Könnte Infineon jetzt auf der Einkaufsliste stehen?

Veröffentlicht am 16.09.2020, 09:01
Chip-Branche im Übernahmefieber – Könnte Infineon jetzt auf der Einkaufsliste stehen?
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In der Chip-Branche kommt es immer häufiger zu immer größeren Übernahmen. Gerade erst hat NVIDIA (NASDAQ:NVDA) (WKN: 918422) bekannt gegeben, ARM Holdings (LON:ARM) von der japanischen SoftBank (T:9434) (WKN: 891624) für 40 Mrd. US-Dollar zu übernehmen. Ein ziemlich stolzer Preis für ein Unternehmen, das im letzten Geschäftsjahr nicht profitabel war. Auch in Europa kam es schon zu milliardenschweren Übernahmeangeboten. Da könnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis Infineon (DE:IFXGn) (WKN: 623100) das Interesse finanzkräftiger Konkurrenten weckt, oder?

Schauen wir uns dazu an, womit Infineon sein Geld verdient und wie die Bilanz aussieht.

Umsatz rauf – Gewinn runter Ein großer Geschäftsbereich sind beispielsweise Chips für die Automobilindustrie. Das hat den Vorteil, dass man in einer Branche mit langen Produktzyklen tätig ist. Gleichzeitig ist der Markt aber auch verhältnismäßig klein.

Im letzten Geschäftsjahr ist ein Umsatz von 8 Mrd. Euro zusammengekommen. Das war ein Anstieg von 6 % gegenüber dem Vorjahr. Unterm Strich blieb ein Gewinn nach Steuern in Höhe von 870 Mio. Euro oder 0,75 Euro je Aktie.

Im dritten Geschäftsquartal ist der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9 % gestiegen. Dafür ist vor allem die inzwischen abgeschlossene Übernahme der Cypress Semiconductor Corporation verantwortlich. Deren Umsatz findet sich nun komplett in den Infineon-Zahlen wieder. Den Gewinn konnte die Übernahme dagegen nicht retten. Nach Steuern bleibt ein Verlust von 128 Mio. Euro, oder 0,11 Euro je Aktie, übrig. Der Verlust ist allerdings komplett auf Abschreibungen zurückzuführen. Im laufenden Quartal könnte Infineon daher also wieder in die Gewinnzone zurückfinden. Im laufenden Jahr konnte Infineon bisher einen Gewinn von 224 Mio. Euro, oder 0,20 Euro je Aktie, verbuchen.

Ausblick auf das Gesamtjahr bestätigt Angesichts der durchaus robusten Zahlen hat Infineon den Ausblick auf das Gesamtjahr bestätigt. Erwartet wird ein Umsatz in Höhe von 8,5 Mrd. Euro. Das wäre ein Anstieg um etwa 6 % gegenüber dem Vorjahreswert.

Die vor Kurzem abgeschlossene Übernahme von Cypress hat die Bilanz aber mit hohen Schulden belastet. Insgesamt waren am Ende des vergangenen Quartals 7,1 Mrd. Euro an langfristigen Finanzverbindlichkeiten in der Bilanz ausgewiesen. Das ist ein hart zu verdauender Brocken für jeden, der daran interessiert wäre, Infineon zu übernehmen. Denn angesichts des Gewinns von 870 Mio. Euro, den Infineon im vergangenen Geschäftsjahr ausweisen konnte, ist der Schuldenberg verhältnismäßig groß.

Dennoch hat sich die Aktie über die vergangenen 12 Monate sehr gut entwickelt. Um 32 % ist der Kurs in der Zeit gestiegen. Aktuell muss man für einen Anteilsschein 24,42 Euro zahlen (Stand: 15.09.2020). Damit liegt auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis, basierend auf dem Gewinn des letzten Geschäftsjahres, bei sehr hohen 32.

Reicht das, um ein attraktives Übernahmeziel zu sein? Angesichts der hohen Verschuldung und der sehr hohen Bewertung dürfte Infineon aktuell nicht besonders interessant für Konkurrenten sein. Zudem könnte das geringe Wachstum Infineon zusätzlich uninteressant für finanzstarke Konkurrenten machen. Denn häufig werden Übernahmen in wachstumsstarken Bereichen getätigt, um das eigene Umsatzwachstum zu beschleunigen.

Daher ist es wahrscheinlicher, dass Infineon selbst weiterhin Käufer sein wird. Mit der Übernahme von Cypress hat man bereits bewiesen, dass man finanziell durchaus in der Lage ist, auch eine sehr große Übernahme zu stemmen. Der aktuelle Marktwert von mehr als 30 Mrd. Euro hilft dabei natürlich. Denn über eine Kapitalerhöhung kann sich Infineon aktuell sehr schnell Milliardenbeträge besorgen, die für Übernahmen genutzt werden können.

Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Nvidia (NASDAQ:NVDA) und empfiehlt Softbank Group.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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