Zürich, 06. Sep (Reuters) - Die Festlegung eines unteren Wechselkursziels zum Euro durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat am Dienstag den Aktien von zyklischen Firmen und Banken Auftrieb gegeben. "Ein Mindestkurs kommt vor allem den exportorientierten Unternehmen und den Banken, die ihre Gebühren in Fremdwährung vereinnahmen, zugute", sagte ein Händler. Diese Sektoren waren zuletzt wegen der Frankenstärke stark unter Druck gekommen.
Die Aktien des Elektrotechnikkonzerns ABB , des Arbeitskräfte-Vermittlers Adecco , des Luxusgüterkonzerns Richemont , des Pharma-Zulieferers Lonza und des Zementkonzerns Holcim stiegen jeweils um mehr als sechs Prozent. Bei den Finanzwerten stachen die Aktien der Grossbank UBS und der Privatbank Julius Bär mit Kursgewinnen von über vier Prozent heraus.
Der Schweizer Leitindex SMI schoss fünf Prozent auf 5401 Zähler hoch.
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10:42 SMI steigt nach SNB-Ankündigung um über fünf Prozent
Die unerwartete Ankündigung der Schweizerischen Nationalbank (SNB), einen Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro festzulegen, hat am Dienstag für ein Feuerwerk an der Schweizer Börse gesorgt. Der Leitindex SMI legte 5,2 Prozent auf 5408 Zähler zu. Der breite SPI <.sSHI> kletterte um 4,5 Prozent auf 4900 Zähler. Der Euro , der kurz vor der Ankündigung noch bei 1,125 Franken notierte, schoss bis auf 1,2158 Franken hoch. Zuletzt notierte der Euro bei 1,2030 Franken.
Händler sprachen von einer grossen Welle an Deckungskäufen, die die Kurse in die Höhe getrieben hätten. "Viele Marktteilnehmer, die gegen den Euro gewettet haben, wurden auf dem falschen Fuss erwischt und mussten fast panisch ihre Leerpositionen eindecken", sagte ein Händler.
Die SNB hatte geteilt, sie lege ab sofort einen Mindestwechselkurs von 1,20 Franken fest und werde diesen mit allen Mitteln durchsetzen. Die SNB toleriere ab sofort keinen Euro-Wechselkurs unter 1,20 Franken mehr. "Die Nationalbank wird den Mindestkurs mit aller Konsequenz durchsetzen und ist bereit, unbeschränkt Devisen zu kaufen", erklärten die Währungshüter. (Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)