Zürich, 05. Mai (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Donnerstag im Einklang mit anderen Börsen schwächer tendiert.
Vor dem Zinsbeschluss der Europäischen Zentralbank EZB um 13.45
Uhr und der Pressekonferenz der Notenbank um 14.30 Uhr hätten
sich die Anleger zurückgehalten. Ökonomen erwarten zwar keine
Zinsänderung durch die EZB. Aber sie erhoffen sich Hinweise über
mögliche Schritte in den kommenden Monaten. Die Marktteilnehmer
verhielten sich vorsichtig. Daher bröckelten die Kurse stetig
etwas ab. Abgesehen von Spezialsituationen seien die Umsätze
daher auch nur moderat.
Der Leitindex SMI <.SSMI> notierte nach einem Tageshoch bei
6485 Punkten am Mittag um 0,7 Prozent tiefer mit 6426 Punkten.
Der breite SPI <.SSHI> sank um ebenfalls 0,7 Prozent auf 5925
Zähler.
Die meisten Finanzwerte notierten im Minus. Dabei stachen
vor allem die Aktien von Zurich heraus, die wegen
eines enttäuschenden Quartalsberichts um fast vier Prozent auf
234,10 Franken einbrachen. Zurich verdiente mit einem Reingewinn
von 637 Millionen Dollar zwar Geld, aber weniger als die
Analysten mit 766 Millionen erwartet hatten.
Dagegen schrieb Swiss Re im ersten Quartal
Verluste. Doch diese fielen mit 665 Millionen Dollar um rund ein
Drittel geringer aus als befürchtet. Die Aktie legte ein Prozent
zu.
Nach anfänglich freundlicher Tendenz rutschten auch die
zyklischen Werte ins Minus. Dagegen verbuchten die Aktien von
Petroplus einen Kurssprung von fast zehn Prozent. Der
Raffineriekonzern arbeitete besser als erwartet, was laut
Händlern starke Deckungskäufe auslöste. Der Raffineriekonzern
fuhr im ersten Quartal mit gut 15 Millionen Dollar einen Verlust
ein, der nur halb so hoch ausfiel wie erwartet worden war. Zudem
habe sich auch die finanzielle Lage des Konzern deutlich
verbessert, sagten Analysten. Ausserdem stufte die ZKB den Titel
auf "Übergewichten" von "Marktgewichten" hoch.
Mit Interesse verfolgten die Marktteilnehmer die
Generalversammlung bei Actelion . Dort entscheiden die
Aktionäre, ob der Hedgefonds Elliott Advisors Einfluss im
Verwaltungsrat erhält und so den Weg bereiten könnte für einen
Verkauf des Unternehmens. Die Aktionäre entlasteten den
Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung. Die Aktie schwächte
sich um 2,6 Prozent ab.
Die Aktien von Rieter zogen im Zuge von
Deckungskäufen an. Händler wiesen auf die bevorstehende
Aufteilung des Konzerns in einen Textilmaschinenhersteller und
einen Autozulieferer hin. "Vor solchen Aktionen ziehen es die
Anleger vor, keine offenen Positionen zu halten", sagte ein
Händler.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)