MADRID/FRANKFURT (dpa-AFX) - Spanien hat wichtige Details zur geplanten Bad Bank für faule Immobilienkredite bekanntgegeben. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem nationalen Bankenrettungsfonds FROB teilte Fernando Restoy, Chef der Auffanggesellschaft, am Montag in Madrid mit, zu welchen Konditionen die problematischen Vermögenswerte aus den Bilanzen der Kreditinstitute übernommen werden sollen. Die Bedingungen, zu denen die Bad Bank Immobilien und Wertpapiere von Geldhäusern auf ihre Bücher nimmt, gilt als wesentlicher Aspekt bei der Sanierung des maroden Finanzsektors.
Laut Restoy wird die Bad Bank im Durchschnitt einen Abschlag in Höhe von 63,1 auf den Wert von Immobilien vornehmen, die sich in der Zwangsvollstreckung befinden. Bei neuen Häusern, dem wichtigsten Faktor bei der Sanierung der Bankbilanzen, soll er bei 54,2 Prozent liegen. Damit liegen die sogenannten 'Haircuts' in etwa auf dem Niveau, das Experten erwartet hatten. Für Hypothekendarlehen, die Banken an die Auffanggesellschaft transferieren, sollen sie durchschnittlich 45,6 Prozent erhalten. Anleger blicken kritisch auf diese Angaben, da das Gelingen des Bad-Bank-Konzepts maßgeblich davon abhängt, wie weit die Bücher der Banken entlastet werden.
Bei den Abschlägen für Vermögenswerte, die restrukturiert werden sollen, muss die Auffanggesellschaft sich auf Gratwanderung begeben. Übernimmt sie zu Konditionen, die an den Märkten als zu hoch angesehen, werden, vergrault sie potenzielle Investoren, die bei der Bad Bank einsteigen sollen. Nimmt sie zu geringe Abschläge vor, unterminiert sie das Vertrauen in die Gesundung des spanischen Finanzsektors. Bislang ist unklar, wie die Besitzstruktur der Auffanggesellschaft aussehen wird. Die spanische Regierung will ihren Anteil unter 50 Prozent halten. Den Rest sollen private Investoren übernehmen. Um den Einstieg interessanter zu machen, könnte die Bad Bank in verschiedene Einheiten unterteilt werden, sagte Restoy.
Insgesamt soll die Auffanggesellschaft Vermögenswerte im Volumen von maximal 90 Milliarden Euro übernehmen. Alleine der verstaatlichte Sparkassenriese Bankia soll Aktiva im Wert von 38 Milliarden Euro einbringen. Spanien hatte im Juli 2012 bis zu 100 Milliarden Euro an Hilfsgeldern von seinen europäischen Partnern zugesichert bekommen, um seinen Bankensektor damit zu sanieren. Allerdings soll ein wesentlich geringerer Betrag abgerufen werden.
Die Bad Bank soll Ende November ihre Arbeit aufnehmen. Bislang seien alle Pläne zum Geschäftsmodell vorläufig, betonte der Vorsitzende Restoy auf der Pressekonferenz. Gespräche mit möglichen Investoren sollen in den kommenden Tagen geführt werden. Nach derzeitigem Planungsstand soll der Bankenrettungsfonds FROB entscheiden, welche Aktiva an die Bad Bank ausgegliedert werden./hbr/bgf
Laut Restoy wird die Bad Bank im Durchschnitt einen Abschlag in Höhe von 63,1 auf den Wert von Immobilien vornehmen, die sich in der Zwangsvollstreckung befinden. Bei neuen Häusern, dem wichtigsten Faktor bei der Sanierung der Bankbilanzen, soll er bei 54,2 Prozent liegen. Damit liegen die sogenannten 'Haircuts' in etwa auf dem Niveau, das Experten erwartet hatten. Für Hypothekendarlehen, die Banken an die Auffanggesellschaft transferieren, sollen sie durchschnittlich 45,6 Prozent erhalten. Anleger blicken kritisch auf diese Angaben, da das Gelingen des Bad-Bank-Konzepts maßgeblich davon abhängt, wie weit die Bücher der Banken entlastet werden.
Bei den Abschlägen für Vermögenswerte, die restrukturiert werden sollen, muss die Auffanggesellschaft sich auf Gratwanderung begeben. Übernimmt sie zu Konditionen, die an den Märkten als zu hoch angesehen, werden, vergrault sie potenzielle Investoren, die bei der Bad Bank einsteigen sollen. Nimmt sie zu geringe Abschläge vor, unterminiert sie das Vertrauen in die Gesundung des spanischen Finanzsektors. Bislang ist unklar, wie die Besitzstruktur der Auffanggesellschaft aussehen wird. Die spanische Regierung will ihren Anteil unter 50 Prozent halten. Den Rest sollen private Investoren übernehmen. Um den Einstieg interessanter zu machen, könnte die Bad Bank in verschiedene Einheiten unterteilt werden, sagte Restoy.
Insgesamt soll die Auffanggesellschaft Vermögenswerte im Volumen von maximal 90 Milliarden Euro übernehmen. Alleine der verstaatlichte Sparkassenriese Bankia soll Aktiva im Wert von 38 Milliarden Euro einbringen. Spanien hatte im Juli 2012 bis zu 100 Milliarden Euro an Hilfsgeldern von seinen europäischen Partnern zugesichert bekommen, um seinen Bankensektor damit zu sanieren. Allerdings soll ein wesentlich geringerer Betrag abgerufen werden.
Die Bad Bank soll Ende November ihre Arbeit aufnehmen. Bislang seien alle Pläne zum Geschäftsmodell vorläufig, betonte der Vorsitzende Restoy auf der Pressekonferenz. Gespräche mit möglichen Investoren sollen in den kommenden Tagen geführt werden. Nach derzeitigem Planungsstand soll der Bankenrettungsfonds FROB entscheiden, welche Aktiva an die Bad Bank ausgegliedert werden./hbr/bgf