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Darmstädter Merck nach AZ-Übernahme hungrig auf weitere Zukäufe

Veröffentlicht am 09.05.2014, 14:13
Aktualisiert 09.05.2014, 14:15
Merck ist nach AZ-Zukauf an weiteren Akquisitionen interessiert
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck (XETRA:MRK) ist nach der Übernahme der britischen AZ Electronic an weiteren Zukäufen interessiert. "Merck ist ein finanziell kerngesundes Unternehmen. Wir können uns Investitionen und Akquisitionen leisten", sagte Unternehmenschef Karl-Ludwig Kley am Freitag auf der Hauptversammlung in Frankfurt. Merck sei in der Lage, ambitionierte Schritte zu tun. Nach der Übernahme der früheren Hoechst-Tochter AZ Electronic will Merck vor allem das Pharmageschäft mit den beiden Sparten Merck Serono und Consumer Health weiter ausbauen. An der Börse ließen die Zukunftspläne Anleger kalt - die Aktie blieb praktisch unbewegt.

Dass Merck die ein oder andere Übernahme stemmen kann, daran versuchte Konzernchef Kley keinen Zweifel aufkommen zu lassen: Merck sei de facto schuldenfrei. Der starke Mittelzufluss erlaube eine schnelle Tilgung der Schulden. "Diesen Spielraum wollen wir in den nächsten Jahren nutzen", sagte Kley. 2010 nach der Übernahme des Biotech-Konzerns Serono und des Laborausrüsters Millipore lag die Verschuldung noch bei 4,5 Milliarden Euro.

In der Sparte Consumer Health hat der Konzern sein lukratives Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten wie dem Nasenspray Nasivin gebündelt. Hier habe Merck gezielte regionale Zukäufe im Blick. In der Sparte Merck Serono mit den beiden Medikamenten Rebif und Erbitux wiederum soll vor allem die Position in den USA ausgebaut werden. Auch die Schwellenländer mit stark wachsenden Märkten wie China sollen an Bedeutung gewinnen. Konzernweit trugen die Wachstumsmärkte 2013 bereits 36 Prozent zum Konzernumsatz bei.

Die Margen bei rezeptfreien Mitteln sind zwar branchenweit nicht so hoch wie bei patentgeschützten Medikamenten. Dafür ist das Geschäft risikoärmer und konstanter als das durch teure Forschung und Patentlaufzeiten gekennzeichnete klassische Medikamentengeschäft. Die Darmstädter konkurrieren hier mit Anbietern wie Johnson & Johnson oder Bayer. Die Leverkusener wollen für rund 10 Milliarden Euro die verschreibungsfreien Medikamenten des US-Pharmariesen Merck & Co. schlucken.

Bei ihren eigenen Übernahmeplänen kann Merck auch auf einen neuen Finanzvorstand setzen. Nachdem der bisherige Finanzchef Matthias Zachert beim Chemiekonzern Lanxess AG (XETRA:LXSG) an Bord gegangen ist, wurde Merck beim Konsumgüterhersteller Henkel (XETRA:HNKG) fündig. Marcus Kuhnert soll zum 1. August das Ressort übernehmen. Der Manager hütet bisher die Kasse bei der Wasch- und Reinigungsmittel-Sparte von Henkel.

Der überraschende Abgang von Zachert, der unter Analysten und Investoren einen exzellenten Ruf genießt, hatte den Aktienkurs von Merck im Januar stark belastet. Zachert hat bei Merck eine harte Umstrukturierung mitverantwortet. Während seiner Zeit bei Merck war der Kurs von um die 60 auf mehr als 130 Euro gestiegen. Merck will nach dem kräftigen Plus einen Aktiensplitt im Verhältnis 2 zu 1 durchführen und die Aktie so für Kleinanleger wieder attraktiver machen.

Neben Aussagen zu Übernahmen bekräftigte Kley die Jahresziele: Der Umsatz soll zwar leicht steigen - das Wachstum dürfte aber durch den starken Euro aufgezehrt werden. Die Darmstädter rechnen daher mit einem Erlös auf Vorjahresniveau (VJ: 10,7 Mrd. Euro). Auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) vor Sondereinflüssen soll stabil bleiben (VJ: 3,3 Mrd. Euro).br

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