Das Jahr 2023 kann für die Allianz (ETR:ALVG)-Aktie (WKN: 840400) zu einem Befreiungsschlag werden. Nachdem das Börsenjahr 2022 unterm Strich doch ziemlich durchwachsen gewesen ist, dürften Investoren auf Besserung hoffen. Zumal das Value-Profil eigentlich intakt ist.
Innerhalb der letzten Pi mal Daumen elfeinhalb Monate korrigierten die Anteilsscheine um fast 6 %. Das ist kein Weltuntergang, keineswegs. Aber es ist auch keine besonders solide Performance. Die Münchener Rück ist hier deutlich besser weggekommen.
Unter anderem die Structured-Alpha-Affäre belastete, neben weiteren Baustellen. Trotzdem sehe ich mögliche Besserung für die Allianz-Aktie kommen. Schauen wir uns das an.
Allianz-Aktie: Besserung in 2023?
Wenn wir das bereinigte Geschäftsjahr 2022 betrachten, so ist die Welt eigentlich in Ordnung. Ein operatives Ergebnis in Höhe von 13,4 Mrd. Euro (voraussichtlich) zeigt ein intaktes Kerngeschäft. Das, was mir zuletzt besonders aufgefallen ist, ist das die latente Pricing Power. Im Bereich der Schadens- und Unfallversicherung ist es dem DAX-Versicherer gelungen, höhere Preise im Jahresvergleich durchzusetzen.Unter der Prämisse, dass bei der Allianz-Aktie der Vertragsbestand in etwa gleich bleibt, könnte es weiteres Wachstum geben. Das wäre eine Basis für Besserung: Ein operatives Zahlenwerk in etwa auf Rekordkurs im Jahre 2023 und die daraus resultierende, mögliche, günstige Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 11.
Die Allianz-Aktie kann in einem normalen und ruhigen Börsenjahr 2023 klar das eigene Value-Profil ausspielen. Zumal die Solvency-II-Quote trotz der Structured-Alpha-Affäre mit weiterhin knapp 200 % vergleichsweise hoch und konservativ ist. Die Finanzierung ist daher deutlich gesichert.
Zudem könnte das Management der Allianz-Aktie im Jahr 2023 bei den Kapitalrückführungen überraschen. Gemäß der eigenen Dividendenpolitik möchte man in jedem Jahr mindestens ein Dividendenwachstum in Höhe von 5 % im Jahresvergleich erzielen. Zudem ist der Jahresüberschuss bereinigt um Sondereffekte (wie die Structured-Alpha-Causa) relevant für das zukünftige Dividendenwachstum. Das bedeutet: Es kann durchaus weiteres Dividendenwachstum geben.
Ich sehe: Besserung
Wenn ich mir die Allianz-Aktie im Jahr 2022 so ansehe, glaube ich an die Möglichkeit zur Besserung. Das Zahlenwerk ist bereinigt auch in diesem Geschäftsjahr sehr solide. Zudem gibt es eine solide Solvency-II-Quote und auch latente Pricing Power. Risikoseitig müssen wir den Bestand konkreter ins Auge fassen, Stabilität bei dieser Kennzahl wäre gut. Ansonsten sind solide Zahlen im Bereich des Möglichen und eine wachsende Dividende. Tritt das ein, so bin ich optimistisch für die kommenden zwölf Monate.Der Artikel Das Jahr 2023 für die Allianz-Aktie: Das sehe ich kommen! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Vincent besitzt Aktien der Allianz. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2022