Von Peter Nurse
Investing.com - Am Tag der US-Präsidentschaftswahl legen die europäischen Aktienmärkte infolge einiger positiver Unternehmensnachrichten sowie der Hoffnung der Marktteilnehmer, dass die Wahl einen eindeutigen Sieger hervorbringt, kräftig zu.
Der DAX in Deutschland steigt um 1,8%, der CAC 40 in Frankreich gewinnt 2,02% und der britische FTSE Index klettert 1,7%.
Die Berichtssaison in Europa setzte sich am Dienstag zügig fort. Dabei stiegen die Aktien von BNP Paribas (OTC:BNPQY) nach robusten Quartalsergebnissen dank der Investment-Sparte des französischen Bankhauses um 5,6%.
Darüber hinaus stiegen die Papiere von IWG (LON:IWG) um 7,2%, nachdem der in Großbritannien ansässige Büroraumanbieter von einer Verbesserung der Verkaufsaktivitäten berichtete.
Die Aktien von Hugo Boss (DE:BOSSn) legten um 2,8%, nachdem der deutsche Einzelhändler im dritten Quartal dank Kostensenkungen einen Gewinn auswies.
Enttäuscht hatte bei der Vorlage der Zahlen dagegen Bayer (OTC:BAYRY). Der deutsche Pharmakonzern musste Wertberichtigungen in Höhe von 9,25 Milliarden Euro (10,79 Milliarden Dollar) vornehmen und erklärte, dass er noch mehr Mittel aufwenden müsse, um die Klage gegen das Unkrautbekämpfungsmittel Roundup zu begleichen, das Krebs verursacht.
Dennoch gilt die meiste Aufmerksamkeit den US-Präsidentschaftswahlen. Hier wird sich entscheiden, ob Präsident Donald Trump oder der demokratische Herausforderer Joe Biden in den nächsten vier Jahren das höchste Amt im Weißen Haus bekleiden wird. Aktuelle Umfragen deuten darauf hin, dass Biden auf nationaler Ebene einen beträchtlichen Vorsprung hat, aber die Umfragen in mehreren der wichtigsten Swing-Staaten deuten auf ein sehr viel engeres Rennen hin.
Die Investoren hoffen auf ein eindeutiges Ergebnis. Allerdings besteht das Risiko, dass der Wahlsieger aufgrund der Stimmenauszählung per Post mehrere Tage lang nicht bekannt gegeben wird. Zudem hatte Trump zuletzt angedeutet, dass er eine Niederlage nicht akzeptieren würde.
In der Zwischenzeit wird die französische Regierung eine abendliche Ausgangssperre für Paris wieder in Kraft setzen, um dem Anstieg der Covid-19-Infektionszahlen entgegenzuwirken. Die europäischen Staats- und Regierungschefs versuchen verzweifelt, den Anstieg des Virus noch vor den Weihnachtsferien zu stoppen. Unter anderem Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland haben in den letzten Tagen partielle Lockdowns eingeführt.
Abgesehen von den politischen Entwicklungen in den USA blicken die Investoren gespannt auf eine ereignisreiche Woche mit Zentralbanksitzungen der Federal Reserve und der Bank of England sowie der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten per Berichtsmonat Oktober.
Die Ölpreise legten am Dienstag zu, nachdem es Spekulationen gab, wonach sich Russland mit einer Produktionssteigerung im neuen Jahr zurückhalten könnte. Der Ölmarkt steht angesichts der zunehmenden Corona-Fälle und den damit einhergehenden Lockdowns in Europa sowie dem steigenden Angebot aus Libyen seit einigen Tagen unter Druck.
Der russische Energieminister Alexander Novak traf sich gestern mit den Topmanagern der russischen Ölfirmen, um eine mögliche Verlängerung der Ölförderbeschränkungen bis ins Jahr 2021 zu erörtern, berichtete Reuters am Montag.
Die Organisation der erdölexportierenden Länder und ihre Verbündeten, darunter auch Russland, wollen das Angebot im Januar um zwei Millionen Barrel pro Tag erhöhen, müssen diese Entscheidung aber wegen der Schwäche des Ölmarktes überdenken.
Der US-Ölpreis WTI stieg um 3,9% auf 38,26 Dollar pro Barrel gehandelt, während die Nordseesorte Brent um 3,7% auf 40,41 Dollar kletterte.
Die Gold-Futures gewannen 0,4% auf 1.899 Dollar je Unze, während der EUR/USD um 0,46% höher bei 1,1695 stand.