Von Peter Nurse
Investing.com - Der DAX dürfte nach den massiven Verlusten am Vortag leicht höher in den Dienstag starten. Allerdings belastet der starke Anstieg der Coronavirus-Infektionen weiterhin die Börsenstimmung.
Gegen 8 Uhr stieg der DAX-Future um 0,3%, der CAC 40-Future gewann 0,2% und der FTSE 100-Future rückte um 0,2% vor.
Die Wall Street beendete den Handel am Montag deutlich tiefer. Für den Dow Jones Industrial Average ging es um 2,3% nach unten, der S&P 500 verlor 1,9%, während der Nasdaq Composite um 1,6% nachgab. Zuvor schloss der DAX um 3,7% niedriger, der CAC um 3,7% und der FTSE 100 um 1,2%.
Die Zahl der Covid-19-Infektionen stieg weiterhin kontinuierlich an und lag laut Daten der Johns Hopkins University am 27. Oktober weltweit bei über 43,4 Millionen Fällen.
Europa wurde von der zweiten Virus-Welle schwer getroffen. Frankreich registrierte beispielsweise am Montag den höchsten Anstieg der Krankenhauseinweisungen seit April. Dies hatte zur Folge, dass eine Reihe von Ländern neue Corona-Restriktionen - Spanien hat für sechs Monate den Ausnahmezustand ausgerufen - erlassen haben, die die Wirtschaftstätigkeit einschränken.
Dies erhöht die Erwartungen an ein baldiges Handeln der Europäischen Zentralbank. Die Notenbanker kommen am Donnerstag zu einer Sitzung des EZB-Rates zusammen. Marktteilnehmer erwarten jedoch, dass die Zentralbank erst auf ihrer Dezember-Sitzung neue Impulse ankündigen wird.
Ein zusätzlicher Grund zur Besorgnis für die Märkte ist die schwindende Aussicht auf ein neues Covid-Hilfspaket in den USA. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sagte am Montag, sie sei nach wie vor hoffnungsvoll, dass noch vor den Wahlen am 3. November eine Einigung erzielt werden könne, aber dies sei immer unwahrscheinlicher.
Unternehmensseitig steht HSBC (LON:HSBA) im Rampenlicht, nachdem der Bankengigant im dritten Quartal einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 3,1 Milliarden Dollar erzielte. Im Vergleich zum Vorjahr entsprach dies zwar einem Rückgang von 36 Prozent. Analysten hatten aber mit einem deutlich geringeren Gewinnausweis gerechnet. Die in Großbritannien ansässige, asiatisch orientierte Bank signalisierte zudem eine schnelle Rückkehr zu Dividendenzahlungen.
Der Rivale Banco Santander (MC:SAN) übertraf ebenfalls die Erwartungen und erzielte im dritten Quartal einen Nettogewinn von 1,75 Milliarden Euro (2,1 Milliarden Dollar). Im zweiten Quartal musste die spanische Großbank noch ihren ersten Verlust in der 163-jährigen Geschichte hinnehmen.
Die Ölpreise legten am Dienstag leicht zu und erholten sich damit etwas von den schweren Verlusten am Montag, aber der Anstieg der Coronaviren-Fälle in den USA und Europa sorgt weiterhin für eine trübe Stimmung.
Der Hurrikan Zeta dürfte am Mittwoch in den USA an Land gehen. Bohrinseln und Raffinerien werden in Vorbereitung auf die Ankunft des Wirbelsturms geschlossen. Um 21.30 Uhr gehen die Blicke der Ölhändler auf die Daten des American Petroleum Institute zu den wöchentlichen Rohölreserven in den USA.
Der US-Ölpreis stieg 1,1% auf 38,98 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent um 1,1% auf 41,27 Dollar kletterte. Beide Kontrakte waren am Montag um mehr als 3% gefallen.
Der Gold-Future gewann 0,2% auf 1.909,80 Dollar je Feinunze und der EUR/USD stieg um 0,2% auf 1,1828 Dollar.