von Robert Zach
Investing.com - Am Tag nach Trumps Absage an weitere Verhandlungen hinsichtlich eines Konjunkturpakets mit den Demokraten halten sich Anleger am deutschen Aktienmarkt zurück.
Händler sehen den DAX zur Börseneröffnung in Frankfurt leicht im Minus. Der DAX-Future verlor gegen 08:27 Uhr 0,24 Prozent oder 29,50 Punkte auf 12.872 Zähler. Das Tagestief liegt bislang bei 12.782,00 und das Tageshoch bei 12.882,00 Punkten. Am Dienstag hatte der Leitindex an seine Rallye zum Wochenauftakt angeknüpft und mit 12.906,02 Punkten 0,61 Prozent im Plus geschlossen.
"Ich habe meine Vertreter angewiesen, die Verhandlungen bis nach der Wahl einzustellen. Unmittelbar nach meinem Sieg werden wir dann ein großes Konjunkturpaket verabschieden, das sich auf hart arbeitende Amerikaner und kleine Unternehmen konzentriert", twitterte Trump am Dienstag.
Die Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trumps, die Verhandlungen hinsichtlich eines weiteren Konjunkturpakets zur Bewältigung der Corona-Krise bis nach der Wahl im November zu vertagen, schüttelte die Weltbörsen gestern Abend kurzzeitig kräftig durcheinander.
Der Dow Jones schloss 375 Punkte tiefer bei 27.772,76 Zähler und der S&P 500 büßte 1,40 Prozent ein. Für den NASDAQ Composite ging es um 1,57 Prozent nach unten. Die Futures auf die drei US-Aktienindizes machten am frühen Mittwochmorgen einen Teil ihrer spätabendlichen Verluste wieder wett.
"Auf die eine oder andere Weise werden wir einen Anreiz bekommen, es ist nur so, dass wir ihn jetzt nicht kriegen - also werden wir ein bisschen auf der Stelle treten", zitierte Reuters Rob Carnell, Chefökonom von ING in Asien.
Vor Trumps Tweet hatte Fed-Chef Jerome Powell noch auf die Notwendigkeit weiterer fiskalpolitischer Maßnahmen hingewiesen, um die Wirtschaftserholung von der Corona-Krise zu unterstützen.
Die Chefin des Notenbank-Bezirks Cleveland, Loretta Mester, zeigte sich enttäuscht. Das vorläufige Ende der Gespräche dürfte dazu führen, dass sich die Konjunktur deutlich langsamer erholt als ursprünglich erwartet, sagte Mester dem Sender “CNBC”.
Konjunkturseitig wurde heute Morgen die Industrieproduktion aus Deutschland veröffentlicht. Per Berichtsmonat August sank der Wert um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Anstieg von 1,5 Prozent gerechnet.
"Die enttäuschenden Daten zur Industrieproduktion werden den Aufschwung der deutschen Wirtschaft im dritten Quartal nicht aufhalten, aber sie veranschaulichen den Unterschied zwischen einem Rebound und einer Erholung", schrieb die ING (AS:INGA) in einer Notiz.
Um 14.10 Uhr wird EZB-Chefin Christine Lagarde eine Rede halten. Auch einige Mitglieder aus den Reihen der Fed werden sich äußern, darunter Barkin, Kashkari, Williams und Evans. Das Protokoll zur September-Sitzung der Fed steht um 20 Uhr auf der Agenda.
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