Von Peter Nurse
Investing.com - Nach mauen US-Vorgaben und der nachlassenden Euphorie über einen Impfstoff gegen Covid-19 droht den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag ein negativer Start.
Der DAX-Future in Deutschland stand 0,7% tiefer, während der CAC 40-Future in Frankreich um 0,9% fiel und der FTSE 100-Future in Großbritannien um 0,8% zurückging.
Die erfreulichen Meldungen aus dem Hause Pfizer (NYSE:PFE), wonach die endgültigen Ergebnisse der Covid-19-Impfstoffstudie am Mittwoch eine Erfolgsquote von 95% aufwiesen, und die Meldung am Donnerstagmorgen, dass der potenzielle Impfstoff aus Oxford eine "ermutigende" Immunreaktion bei älteren Erwachsenen gezeigt habe, hatten nur einen begrenzten Einfluss auf die Märkte. Vor allem Großbritannien, Italien und Spanien meldeten in dieser Woche neue Höchststände bei den Todesfällen.
Die Regierungen haben auf dem ganzen Kontinent partielle Lockdowns erlassen, um den jüngsten Anstieg der Coronavirus-Fälle einzudämmen. Zwar gab es einige Erfolge bei der Absenkung der Infektionsrate, allerdings ging dies mit hohen wirtschaftlichen Kosten einher.
Die Europäische Zentralbank geht davon aus, dass das reale Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone im Jahr 2020 um 8,0% schrumpfen wird. EZB-Präsidentin Christine Lagarde warnte diese Woche, dass die europäische Wirtschaft stärker als erwartet von der zweiten Corona-Welle belastet werden könnte.
Darüber hinaus drohen Ungarn und Polen jetzt damit, die Freigabe von Hunderten Milliarden Euro an Pandemie-Hilfe und Haushaltsmitteln zu blockieren, nachdem es einen Streit über die Rechtsstaatlichkeit innerhalb der Europäischen Union gegeben hat.
Die Staats- und Regierungschefs der EU werden im Laufe des Tages eine Videokonferenz abhalten, um über die Verzögerung bei der Freigabe dieser Gelder zu sprechen, die angesichts der eskalierenden Gesundheitskrise und der Gefahr einer Double-Dip-Rezession als unerlässlich angesehen werden.
Unternehmensseitig stehen am Donnerstag die Geschäftszahlen von Thyssenkrupp (DE:TKAG) und Kingfisher (LON:KGF} ) im Fokus.
Die Ölpreise sind am Donnerstag leicht gesunken und haben sich konsolidiert, nachdem sie während der vorangegangenen Sitzung nach einem geringer als erwartet ausgefallenen Aufbau der US-Rohöllagerbestände auf den höchsten Stand seit Anfang September geklettert waren.
Die Daten der US-Energieinformationsbehörde (U.S. Energy Information Administration) für die Woche bis zum 13. November zeigten einen Anstieg von 768.000 Barrel gegenüber den prognostizierten 1.650 Millionen Barrel. Am Dienstag hatte der Branchendienst American Petroleum Institute den Zuwachs auf 4,174 Millionen Barrel geschätzt.
Der Preis für die US-Sorte WTI fiel um 0,6% auf 41,74 Dollar pro Barrel und die Nordseesorte Brent gab um 0,3% auf 44,22 Dollar nach. Beide Ölterminkontrakte liegen weiterhin komfortabel über der Marke von 40 Dollar.
Gold-Futures sanken um 0,7% auf 1.860,55 Dollar je Unze, während der EUR/USD 0,1% auf 1,1849 Dollar einbüßte.