von Robert Zach
Investing.com - Nach den panikartigen Verkäufen gestern hat der DAX einen Teil seiner Verluste im vorbörslichen Handel aufgeholt. Kurz vor dem Handelsstart an der Börse Frankfurt wird der DAX-Future gut 65 Zähler höher auf 13.101 Punkte gehandelt. Der Schlussstand am Montag hatte mit Minus 4,01 Prozent 13.035,25 Stellen betragen. Vor allem zyklische Sektoren wie Autos und Technologie standen unter Beschuss. Grund für den Ausverkauf war der Anstieg der Coronavirus-Infizierten in Südkorea, Italien und Iran. Das löste eine Angst vor noch größeren Schäden für die Weltwirtschaft aus und ließ die Weltbörsen abstürzen.
"Der Supportmarke bei 12.948 kommt nun entscheidende Bedeutung zu. Hält diese nachhaltig, dann könnte sich er DAX 30 zumindest um die 13.000´er Marke einpendeln", glaubt Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel.
"Allerdings weisen weder MACD noch Slow-Stochastik trotz der gestrigen Entwicklung auf eine etwaige Entspannung hin. Beide Indikatoren sind vom überkauften Terrain noch weit entfernt", fügte er hinzu.
Der Chartanalyst erwartet das deutsche Aktienbarometer heute „volatil zwischen 13.223 und 12.948“ handeln.
Während sich die Aktienmärkte dank wachsender Spekulationen über eine koordinierte geldpolitische Aktion der Zentralbanken moderat erholen, ziehen sich die sicheren Häfen wie Gold und Treasuries (NASDAQ:TLT) zurück und das, obwohl mehr und mehr Unternehmen vor möglichen Umsatzeinbußen wegen des grassierenden Coronavirus warnen. So hat Mastercard (NYSE:MA) seine Prognose für das erste Quartal zwischen zwei bis drei Prozent nach unten korrigiert. Für das laufende Quartal erwartet man aber weiterhin ein Umsatzwachstum zwischen neun bis zehn Prozent.
Das Statistische Bundesamt hat am Dienstag in einer zweiten Schätzung mitgeteilt, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Oktober bis Dezember stagnierte. Von Investing.com befragte Volkswirte hatten mit einem Plus von 0,1 Prozent gerechnet. Im Schlussquartal war der Verbrauch der privaten Haushalte ins Stocken geraten, während die Staatsausgaben leicht anzogen und die Bauinvestitionen dank des milden Wetters um 0,6 Prozent stieg. Sowohl die Exporte als auch Investitionen für Maschinen und Ausrüstung belasteten das BIP.
Capital Economics erwartet, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt auch im ersten Quartal aufgrund stagnieren wird. Auslöser dafür sei eine Kombination aus schwacher globaler Nachfrage und sinkenden Inlandsinvestitionen. "Auf das Jahr hochgerechnet erwarten wir einen Wachstumsclip von 0,2 Prozent", so Andrew Kenningham, Chefvolkswirt für Europa
Konjunkturseitig stehen heute in Europa keine nennenswerten Daten auf der Agenda. In den USA gehen die Blicke auf das vom Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen, den Richmond Fed Manufacturing Index sowie den S&P/Case-Shiller Composite Hauspreisindex.
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