Frankfurt, 01. Mrz (Reuters) - Die Deutsche Börse DB1Gn.DE will die anvisierte Fusion mit der London Stock Exchange (LSE) trotz einer möglichen Gegenofferte aus Amerika vorantreiben. Der Konzern habe die Ankündigung eines möglichen Angebotes der US-Börse ICE ICE.N für die LSE LSE.L "zur Kenntnis genommen und wird eventuelle, weitere Entwicklungen intensiv beobachten", erklärte Deutschlands größter Börsenbetreiber am Dienstag. "Das Unternehmen führt seine Gespräche zum Zusammenschluss mit der LSE unverändert fort." Zuvor hatte bereits die LSE erklärt, dass die Diskussionen über die deutsch-britische Fusion weiter voranschreiten werden Börse und LSE hatten vor einer Woche bekannt gegeben, Gespräche über eine Fusion auf Augenhöhe zu führen. Als mit Abstand größter Börsenbetreiber Europas könnten sie den Wettbewerbern aus den USA und Asien dann besser Paroli bieten. Die in Atlanta beheimatete ICE erklärte daraufhin am Dienstag, sie erwäge eine Gegenofferte für die LSE. Vorstoß komme für die Deutsche Börse und die LSE nicht überraschend, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person Reuters. "Es war klar, dass die Amerikaner kommen werden." Die Deutsche Börse setzte darauf, dass eine Fusion auf Augenhöhe für LSE angenehmer sei als ein Kauf durch einen deutlich größeren amerikanischen Konkurrenten. Zudem hofften beide Unternehmen auf politische Unterstützung aus Brüssel, Berlin und London. Eine Fusion von Deutscher Börse und LSE unterstütze schließlich das von der EU angestoßene Projekt einer Kapitalmarktunion.