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Deutsche Euroshop-Aktie crasht: Ein Warnzeichen auch für den Dividenden-REIT Tanger Factory Outlet?

Veröffentlicht am 11.01.2020, 09:21
Aktualisiert 11.01.2020, 09:36
DEQGn
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Die Aktie der Deutschen Euroshop (DE:DEQGn) (WKN: 748020) hat diese Woche eine rabenschwarze Periode durchgemacht. Im Endeffekt brach die Aktie im höheren einstelligen Prozentbereich ein, was auf eine Unternehmensmitteilung bezüglich des operativen Erfolgs des vergangenen Jahres zurückgeführt werden kann.

Eine Entwicklung, die möglicherweise stellvertretend für die gesamte Immobilienbranche beziehungsweise Einzelhandelsimmobilien zurückgeführt werden kann. Und möglicherweise entsprechend auch eine Signalwirkung für den US-amerikanischen Real Estate Investment Trust Tanger Factory Outlet Centers Inc (NYSE:SKT) (WKN: 886676) besitzen könnte.

Werfen wir in diesem Sinne einen Foolishen Blick auf die Wendungen der letzten Tage und überprüfen einmal, wo Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Dividendenaktien liegen könnten:

Bewertungsabschlag und höhere Leerstandsquote Grundsätzlich haben in den letzten Tagen zwei bemerkenswerte Kennzahlen im Kontext der Deutschen Euroshop für Aufsehen gesorgt, wobei möglicherweise sogar die weniger wichtigere mehr Aufmerksamkeit bekommen hat. Einerseits hat die Deutsche Euroshop nämlich verkündet, dass Wertberichtigungen auf das Portfolio wohl zu einem Negativeffekt in Höhe von 123 Mio. Euro führen werden, was das 2019er-Zahlenwerk und speziell den Gewinn beeinträchtigen dürfte.

Auch wenn dieser Sachverhalt noch immer dem Vorbehalt weiterer Veränderungen bis zum offiziellen Jahresabschluss unterliegt, könnte gewinnseitig somit das Jahr eher zum Vergessen werden. Wobei operativ dennoch vieles im grünen Bereich sein könnte, denn das eigentliche Geschäft der Vermietung der jeweiligen Einzelhandelsflächen wird durch diesen nicht finanzwirksamen Sondereffekt nicht tangiert. So weit zu diesen Basics.

Eine zweite Kennzahl, die dabei meines Erachtens ein bisschen zu weit unter den Teppich gekehrt worden ist und nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen hat, war hingegen die vergleichsweise höhere Leerstandsquote. Wie die Deutsche Euroshop nämlich ebenfalls mitteilte, belief sich die Auslastung zuletzt auf 97,6 %, was zwar noch immer auf einen hohen Vermietungsgrad schließen lässt. Jedoch auf einen geringeren als noch vor einigen Wochen. Oder auch Quartalen und Jahren, wo die Deutsche Euroshop zwischenzeitig mal mit einem Leerstand von in etwa einem Prozent glänzen konnte.

Lass uns das jetzt ein wenig abstrahieren Die spannende Frage dürfte nun allerdings sein, was das möglicherweise generell für Einzelhandelsimmobilien oder solche Unternehmen bedeuten könnte, wozu letztlich auch Tanger Factory Outlet zählen könnte.

Die Wertberichtigungen können hierbei möglicherweise ein Indikator dafür sein, dass wir einen Höhepunkt der Immobilienpreise in diesem Bereich überschritten haben. Womöglich gar generell im Immobilienmarkt. Je nachdem, welchen Analysten man konsultiert, könnte es sowieso bereits eine Immobilienblase geben, die nun womöglich an einem solchen Randbereich im Rahmen dieser Abschreibungen sichtbar wird. Das könnte sich durchaus auch auf andere Branchen und Bereiche übertragen, führt jedoch ebenfalls lediglich zu Buchverlusten, nicht jedoch zu einem minder großen operativen Erfolg.

Ganz anders könnte hingegen die höhere Leerstandsquote gedeutet werden. Womöglich ist das ein Anzeichen dafür, dass der E-Commerce es den Einzelhändlern immer schwieriger macht und diese nun der Entwicklung ihren Tribut zollen, indem sie sich zurückziehen. Womöglich auch durch Pleiten bedingt.

Generell schwebt dieses Thema stets über dem Einzelhandel und auch über Real Estate Investment Trusts, die auf solche Immobilien setzen. Entsprechend gilt es, diese weitere Entwicklung und den möglicherweise frühen Indikator an dieser Stelle im Auge behalten, wobei zwischen der Deutschen Euroshop und Tanger Factory Outlet Centers natürlich noch bedeutende Unterschiede existieren.

Der US-REIT ist schließlich im Outlet-Bereich vertreten und hier könnte die Spezialisierung auf günstige Waren einen entscheidenden Unterschied ausmachen, die Deutsche Euroshop investiert hingegen in normale Einkaufszentren, die möglicherweise stärker von der Konkurrenz des E-Commerce bedroht werden.

Ein Warnzeichen? Ja, möglich! Im Endeffekt könnte die aktuelle Schwäche der Deutschen Euroshop daher durchaus ein Warnzeichen für die gesamte Branche sein, wenngleich auch noch ein Frühindikator. Die weiteren Entwicklungen sollten jedenfalls dennoch im Auge behalten werden, um hier möglicherweise reagieren zu können.

Sowohl eine Immobilienblase, als auch der E-Commerce scheinen schließlich reale Bedrohungen und konkrete Ausmaße anzunehmen. Nicht umsonst ist die Bewertung solcher Aktien häufig günstig und die Dividende vergleichsweise hoch, wobei man es auch mit der Panik an dieser Stelle natürlich (noch) nicht übertreiben sollte.

Vincent besitzt Aktien der Deutschen Euroshop und von Tanger Factory Outlet Centers. The Motley Fool empfiehlt Deutsche Euroshop AG und Tanger Factory Outlet Centers.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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