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Die Klimakrise bewegt auch die Märkte: Wo wir jetzt lukrative Chancen sehen

Veröffentlicht am 18.09.2019, 08:22
© Reuters.

Der neue Daimler-Vorstand Ola Källenius diskutiert mit dem Grünen-Vorsitzenden Robert Habeck auf der Frankfurter IAA, und Frank Mastiaux, Chef eines großen deutschen Energiekonzerns, sitzt zusammen mit Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer auf der Bühne der Berliner taz-Kantine. Die Klimadiskussion und die Auswirkungen des menschlichen Handelns auf unseren Planeten scheinen diesen Sommer endgültig in der Mitte der gesellschaftlichen Diskussion angekommen zu sein. Ein perfektes Timing also für die Veröffentlichung von drei Investitionsideen, um von einer möglichen Realisierung dieser Diskussionen zu profitieren.

Grünstrom und Wasserstoff sind ein perfektes Paar, das lukrative Chancen eröffnet Ralf Anders: Hunderte Konzerne weltweit – egal ob Strom- und Gasversorger, Ölmultis, Industriegaselieferanten, Anlagenbauer, Fahrzeughersteller oder auch Investmentvehikel – mit einer gemeinsamen Feuerkraft von Billionen von Euro warten eigentlich nur darauf, beim Thema „Power-to-X“ den Startknopf zu drücken. Noch sind die Kapazitäten gering und die Kosten zu hoch, aber das dürfte sich über die kommenden Jahre drastisch ändern.

Power-to-X hat sich zu einem magischen Begriff entwickelt. Es bringt die Tatsache, dass man mit Energie die vielfältigsten Dinge anstellen kann, auf den Punkt. Im Fall der Elektrolyse entstehen zunächst Sauerstoff und Wasserstoff. Darauf aufbauend können im Zusammenspiel mit gewissen Gasen wie CO2 chemische Grundstoffe wie Methan, Methanol und Ammoniak sowie synthetische Flüssigkraftstoffe erzeugt werden – im Endeffekt auch Kunststoffe und zur Not sogar kalorienreiche Grundnahrungsmittel (schon in den 1930er-Jahren hat man über die Fischer-Tropsch-Synthese aus Kohle Margarine gewonnen).

Es steckt unheimlich viel Potenzial in diesem Technologiefeld und es wird eine entscheidende Rolle dabei spielen, die Sektorkopplung und Kreislaufwirtschaft voranzubringen.

Wer damit das ganz große Geld machen wird, ist mir noch nicht ganz klar, aber die Optionen sind vielfältig. Spezialisten wie NEL (WKN: A0B733) wirken genauso spannend wie risikoreich. Gut an diesem Trend partizipieren sollten aber auch defensivere Titel. Mir fallen beispielsweise der voraussichtlich bald fusionierte Anlagenbetreiber E.ON (DE:EONGn) (WKN: ENAG99) sowie der Anlagenbauer thyssenkrupp (WKN: 750000) ein. Auch Siemens (DE:SIEGn) (WKN: 723610) kann entlang der gesamten Wertschöpfungskette an vielen Stellen etwas dazu beitragen, von der Infrastruktur über Elektrolyseanlagen bis hin zu den Windturbinen, die den Grünstrom erzeugen, und den Brennstoffzellenzügen, die ihn verbrauchen.

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Es könnte sich also lohnen, nicht nur etwas tiefer über den Klimawandel und seine Folgen nachzudenken, sondern auch über die Chancen, die Power-to-X für Aktionäre bietet.

Profitiere von Deutschlands größter Baustelle Sven Vogel: Mit der letzten Wochenendausgabe nahm mir das Handelsblatt meine Schlagzeile leider bereits vorweg. Auf der Titelseite stand über einem Foto der Kanzlerin geschrieben: „Die Klimawende – Deutschlands größte Baustelle“. Während das Handelsblatt das wahrscheinlich im übertragenen Sinne meinte, empfinde ich das wortwörtlich als eine treffende Beschreibung für die unvorstellbaren Herausforderungen, die für die Einhaltung der auferlegten Klimaziele gemeistert werden müssen. Die Boston Consulting Group beziffert die dafür erforderlichen Mehrinvestitionen bis zum Jahr 2050 allein in Deutschland auf bis zu 2,3 Billionen Euro. Gleichbedeutend mit jährlichen Mehrausgaben von 76 Mrd. Euro über die nächsten 30 Jahre.

Windparks, PV-Anlagen und Energiespeicher zur Ablösung der Atom- und Kohlekraftwerke, der notwendige Aus- und Umbau der Gas- und Stromnetzinfrastruktur, um der neuen, dezentralen Energiewelt gerecht zu werden, die energetische Sanierung von Wohn-, Geschäfts- und Industriegebäuden, die Ladeinfrastruktur für Elektromobilität, der Ausbau des Schienennetzes und vieles mehr. All das sind Veränderungen, die selbst in der Internetwelt von heute nicht auf Knopfdruck passieren, sondern harte, schmutzige und oftmals komplizierte Arbeit erfordern.

Wer daran glaubt, dass Deutschland und der Rest der Welt diese Herausforderungen erfolgreich anpacken, der muss auch an die Unternehmen glauben, die diese Arbeiten durchführen können. So wie im Goldrausch nur die wenigsten Goldgräber reich wurden, sondern die Hersteller von Hacken und Schaufel, so könnten auch hier die größten Profiteure die vielen Akteure im Hintergrund sein.

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Zwei Unternehmen, die als Hintergrundakteure von Deutschlands größter Baustelle profitieren könnten, sind Bauer (WKN:516810) und Strabag (VIE:STRV) (WKN:A0M23V). Bauer ist eines der führenden Unternehmen bei Services, Ausrüstung und Produkten für den Spezialtiefbau, Strabag konzentriert sich hingegen ganz allgemein auf Bauleistungen. Überall, wo also Erde umgegraben wird oder irgendetwas gebaut oder modernisiert wird, entstehen für die beiden Konzerne unternehmerische Chancen. Natürlich sollte man dabei die konjunkturelle Abhängigkeit der Baubranche beachten. Aber selbst wenn in den nächsten Jahren auch nur ein Teil der 2,3-Billionen-Prognose der Boston Consulting Group umgesetzt wird, sprechen wir langfristig von ziemlich vielen Chancen für beide Unternehmen.

Profitiere von einer Not, die sich wohl nicht mehr vermeiden lässt Vincent Uhr: Es sind wirklich beeindruckende Szenarien und Zahlen, die meine beiden Vorredner hier bislang skizziert haben. Allerdings können Investoren häufig auch bei kleineren Randerscheinungen des Klimawandels ansetzen, die sich schon heute in unserem Alltag zeigen.

Ein Beispiel, das mir in diesem Sinne einfällt, ist das Wasser, Quell unseres Lebens, das bereits in einigen Metropolen nicht mehr unbegrenzt vorhanden ist. Wer jedoch glaubt, dass sich das lediglich auf das Ausland bezieht sowie auf Wüstenstaaten, der irrt gewaltig. In diesem Sommer ist das Wasser nämlich bereits in Teilen Niedersachsens zumindest knapp geworden und die kommenden Jahre könnten auch uns hier vor gewisse Probleme stellen.

Ein gewaltiger Megatrend, der wohl auch in irgendeiner Weise auf den Klimawandel zurückzuführen ist, von dem viele Investoren auf vielfältige Weise profitieren können. Die meisten, die hierbei an das liebe Wasser denken, werden wohl in erster Linie an Versorger denken. Zwar ist die Zahl der börsennotierten Wasserwerke in Deutschland eher limitiert, in den USA ist jedoch mit American Water Works zumindest ein großer Name vertreten, der sich zudem zu einer interessanten Dividendenaktie gemausert hat und vom Megatrend Wasser und womöglich steigenden Preisen profitieren kann.

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Spannender ist in meinen Augen jedoch der Bereich, in dem nach innovativen Möglichkeiten zur Wiederaufbereitung von Wasser geforscht wird. Das französische Unternehmen Veolia Environnement (PA:VIE) hat sich, neben der Abfallbeseitigung, inzwischen auch auf die Wasserverwertung spezialisiert und kann mit spannenden Projekten aufwarten. Ob Aufbereitung von Abwässern oder aber die Gewinnung von Trinkwasser aus Meerwasser, in vielen Bereichen wird das Unternehmen bereits als führend eingestuft.

Solche innovativen Lösungen könnten daher über kurz oder lang entscheidend für die Wasserversorgung unserer Weltbevölkerung werden. Entsprechend sind Unternehmen, die bereits heute auf derartige Konzepte setzen, in meinen Augen eine heiße Wahl, um von den Auswirkungen des Klimawandels profitieren zu können.

Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens. Sven besitzt Aktien von Daimler (DE:DAIGn). Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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