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Diese Hauptversammlung war ein Desaster: Der Bayer-Konzern kommt einfach nicht zur Ruhe

Veröffentlicht am 04.05.2019, 09:21
Aktualisiert 04.05.2019, 09:36
© Reuters.
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So etwas hat es in Deutschland noch nie gegeben. Am 26.04.2019 wurde auf der Hauptversammlung von Bayer (DE:BAYGN) (WKN:BAY001) der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann als erster amtierender Chef eines DAX-Unternehmens von den Aktionären nicht entlastet. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Die Anteilseigner sehen in der Übernahme des Konkurrenten Monsanto (NYSE:MON) den Hauptgrund für die schlechte Aktienkursentwicklung von Bayer, durch die sie Vermögensverluste erlitten haben. Doch wie konnte es so weit kommen?

Monsanto-Übernahme als zentrales Thema Die Bayer-Aktionäre machen sich ernsthafte Sorgen und haben auch eine Menge Wut im Bauch. Die meisten von ihnen haben die Übernahme des Agrarkonzerns Monsanto von Anfang an kritisch gesehen. Doch die Führungsriege von Bayer ließ sich nicht beirren. Und so wurde im Jahr 2018 die Übernahme von Monsanto vollständig abgeschlossen.

Seitdem geht es mit dem Kurs der Bayer-Aktie bergab. Der Konzern hat seit letzten Sommer rund 38 Mrd. Euro an Börsenwert verloren und ist jetzt mit einer Marktkapitalisierung von 57,76 Mrd. Euro gerade mal noch so viel wert, wie Monsanto gekostet hat. Auch sieht sich Bayer nun mit etwa 13.400 Klägern konfrontiert (Stand: April 2019), die in den USA wegen der angeblich krebserregenden Wirkung von Glyphosat gegen den Konzern vor Gericht ziehen.

Nachdem Bayer nach nur zwei verlorenen Prozessen nun schon mit rund 80 Mio. US-Dollar Schadenersatz rechnen muss, werden die Investoren immer nervöser. Denn erst wenn die Berufungsverfahren in den Glyphosat-Prozessen entschieden sind, wird sich zeigen, was nun wirklich auf den Bayer-Konzern an Schadenersatzzahlungen zukommt. Das Unternehmen hofft aber, dass die Berufsrichter den vorliegenden Glyphosat-Studien, die eine krebserregende Wirkung des Herbizids anzweifeln, diesmal mehr Gewicht beimessen.

Der Bayer-Vorstand muss sich beweisen Unter den Investoren ist man sich wohl einig, dass ein überstürzter Austausch des Vorstandschefs riskant wäre und das Risiko einer Zerschlagung des Bayer-Konzerns erhöhen würde. Insbesondere die beiden Fondsgesellschaften Deka und Union Investment hatten dem Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung verweigert. Vonseiten der Union Investment will man der Bayer-Führung eine zweite Chance einräumen. Und zwar „um die Risiken in den Griff zu bekommen und das Unternehmen wieder auf einen stabilen Wachstumspfad zurückzuführen“.

Jetzt wird sogar eine Übernahme von Bayer selbst für möglich gehalten. Der Analyst Markus Mayer von der Baader Helvea (WKN:508810) meint dazu, dass Bayer durch das Misstrauensvotum nun selbst ein Übernahmeziel werden könnte. Der aktivistische US-Hedgefonds Elliot ist jedenfalls schon vor längerer Zeit bei Bayer eingestiegen. Was man bei Bayer im Schilde führt, ist allerdings noch völlig unklar.

Aktuelles zur Aktie Und was macht derzeit die Bayer-Aktie? Man kann es kaum glauben, aber sie zieht wieder an und ist heute mit 61,57 Euro (02.05.2019) 3,76 % teurer als einen Tag zuvor. Wie ist das zu erklären? Ganz einfach, es gab positive Aussagen der US-Umweltbehörde EPA zum Unkrautvernichter Glyphosat. Die EPA hat ihre Einschätzung bestätigt, dass Glyphosat bei vorschriftsmäßiger Anwendung nicht krebserregend sei und keine Risiken für die öffentliche Gesundheit berge. Ein Händler meinte dazu: „An der Einstufung der Behörde hat sich zwar nichts geändert, aber das dürfte trotzdem die Stimmung für die Aktie etwas aufhellen.“

Die Aktie von Bayer hat in der letzten Zeit viel einstecken müssen. Sie notiert derzeit circa 41 % unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 103,74 Euro und ist damit natürlich durchaus günstig einzustufen. Und auch das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von derzeit 8,94 erscheint sehr moderat. Doch in der Aktie liegt eine Menge Sprengstoff. Sollte es noch einmal deutlich negative Nachrichten rund um die Glyphosat-Prozesse geben, könnten die Papiere ganz schnell noch weiter in den Keller fallen. Foolishe Anleger sind wohl derzeit an der Seitenlinie auf Beobachtungsposten am besten aufgehoben.

Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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