Frankfurt, 09. Apr (Reuters) - Die Euro-Wächter der EZB haben sich auf ihrer Krisensitzung Mitte März für weitere geldpolitische Schritte zur Bekämpfung der Virus-Krise ausgesprochen. Wegen der Zuspitzung der Lage sprachen sie sich einstimmig für ein kraftvolles und entschlossenes Handeln aus, wie aus dem Protokoll der außerplanmäßigen Ratssitzung vom 18. März hervorgeht, das die EZB am Donnerstag veröffentlichte. Es gab allerdings Vorbehalte bei einigen Ratsmitgliedern, ob der Start eines ganz neuen Anleihenkaufprogramms notwendig sei. Diese hätten sich stattdessen für die Nutzung bestehender Instrumente ausgesprochen.
Die EZB hatte auf der Sitzung ein Notfallprogramm zum Kauf von Anleihen im Umfang von 750 Milliarden Euro beschlossen, das bis Ende 2020 angelegt ist. Zusammen mit bereits laufenden und schon geplanten Käufen von Staatsanleihen, Firmenanleihen und anderen Titeln steigt das Volumen aller Anleihenkäufe der Währungshüter damit in diesem Jahr auf 1,1 Billionen Euro. Zum ersten Mal sind auch kurzfristige Unternehmensanleihen dabei, sogenannte "Commercial Papers". Die EZB erklärten damals, sie stehe bereit, wenn nötig den Umfang der Anleihenkäufe zu erhöhen und deren Zusammensetzung zu ändern. Die Euro-Wächter hatten bereits am 12. März ein umfassendes Rettungspaket geschnürt, um den Kreditfluss in der Wirtschaft in den Krisenzeiten sicherzustellen.