WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im April weniger gestiegen als erwartet. Die Jahresinflationsrate erhöhte sich auf 1,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Im März hatte die Rate mit 1,0 Prozent noch den niedrigsten Wert seit August 2010 erreicht. Volkswirte hatten im April einen Anstieg der Verbraucherpreise um 1,4 Prozent erwartet.
Im Vergleich zum Vormonat fiel das Preisniveau im April um 0,2 Prozent. Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet.
Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex HVPI stieg im April um 1,1 Prozent zum Vorjahr. Ökonomen hatten hier eine Rate von 1,3 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vormonat fiel der HVPI um 0,3 Prozent. Der Index ist für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) maßgeblich.
Die EZB strebt für den gesamten Währungsraum eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an, weil sie bei diesem Niveau von Preisstabilität ausgeht. Im März lag die Rate mit 0,5 Prozent deutlich tiefer, was Spekulationen auf eine zusätzliche geldpolitische Lockerung befeuerte. Zuletzt hatte die EZB sehr stark auf die einzelnen Monatszahlen geschaut. Am Mittwoch werden die April-Zahlen für die gesamte Eurozone veröffentlicht.