Von Ambar Warrick
Investing.com-- Titel des an der australischen Börse gehandelten Bergbauunternehmens Rio Tinto entwickelten sich am Dienstag schwächer als ihre Konkurrenten, nachdem das Unternehmen eine Jahresprognose für Eisenerzlieferungen am unteren Ende seiner Guidance abgegeben und gleichzeitig einen Absatzrückgang aufgrund der nachlassenden industriellen Nachfrage, besonders durch seinen Hauptabnehmer China, gemeldet hatte.
Trotz der düsteren Prognose rückten die in Sydney gehandelten Aktien von Rio Tinto (ASX:RIO) um 0,14 % auf 94,270 AUD vor. Der Leitindex ASX 200 stieg dagegen um 1,4 %. Für die Wertpapiere der BHP Group (ASX:BHP), das größte Bergbauunternehmen der Welt, ging es um 0,9 % nach oben. Der Konzern wird am Mittwoch seine Produktionszahlen für das September-Quartal veröffentlichen.
Die jährlichen Eisenerzlieferungen dürften laut Rio Tinto (NYSE:RIO) eher am unteren Ende der für 2022 prognostizierten 320 bis 335 Millionen Tonnen (Mt) liegen. Die Prognose hänge auch von einer möglichen Zunahme der Aktivitäten bei zwei neuen Projekten ab, wie es hieß.
Der Eisenerzförderer verschiffte im Berichtsquartal bis zum 30. September 82,9 Tonnen des zur Stahlerzeugung benötigten Materials, gegenüber 83,4 Tonnen im Vorjahr. Gegenüber dem Vorquartal stiegen die Liefermengen jedoch um 4 %.
Rio Tinto förderte im Berichtsquartal 138.000 Tonnen Kupfer, 10 % mehr als im Vorjahr und 9 % mehr als im Vorquartal. Wie viel des roten Metalls das Unternehmen ausgeliefert hat, war jedoch unklar.
Das Bergbauunternehmen leidet unter steigenden Förderkosten und sinkenden Rohstoffpreisen, während es weltweit mit einer Verlangsamung der Industrietätigkeit konfrontiert ist. Die Konjunkturabkühlung in China, dem größten Abnehmer von Rio Tinto, sorgte im August für schwächer als erwartete Zwischenergebnisse und für eine Halbierung der Zwischendividende.
Mehr Druck auf die Eisenerzpreise übte aber der brasilianische Großkonzern Vale (BA:VALE) aus, der im dritten Quartal eine höher als erwartete Eisenerzproduktion meldete, was auf ein größeres Angebot bei nachlassender Nachfrage nach dem Material für die Stahlherstellung hindeutet.
Rio Tinto warnte, dass die Rohstoffmärkte in naher Zukunft voraussichtlich stärkerem Abwärtsdruck ausgesetzt sein werden, insbesondere angesichts wachsender Rezessionsrisiken und einer Verlangsamung im Hauptabnehmerland China. Dies folgt auf eine ähnliche Warnung des Vorstandsvorsitzenden Jakob Stausholm zu Beginn des Jahres.
Rio Tinto will jedoch weiterhin an seinem Plan zur "Modernisierung" eines fast 50 Jahre alten Abkommens über das Eisenerzprojekt Rhodes Ridge festhalten. Darüber hinaus plant das Unternehmen, die Lithium- und Kupferproduktion mit Blick auf einen möglichen Anstieg der Nachfrage aus der Elektrofahrzeugindustrie zu steigern.