ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern RWE (4:RWEG) hat mit dem vorläufigen Rodungsstopp für den Hambacher Forst eine herbe Schlappe erlitten. Bis Gerichte endgültig entschieden haben, ob RWE den Wald abholzen darf, um dort weiter Braunkohle zu fördern, kann es Jahre dauern. Für RWE ein empfindlicher Schlag - nicht nur finanziell. Auch für die öffentliche Wahrnehmung des Konzerns ist die Entscheidung ein Desaster. Die wichtigsten Punkte für das Unternehmen, was die Experten sagen und wie es für die Aktie läuft:
DAS IST LOS BEI RWE: Der Energiekonzern darf nicht wie geplant Bäume an seinem Braunkohletagebau Hambach abholzen, um dort weiter Kohle zu fördern. Dies hat das Oberverwaltungsgericht in Münster entschieden und damit einem Eilantrag des Umweltverbandes BUND stattgegeben. Die Abholzung des Waldes ist nach RWE-Angaben nötig, damit der Kohleabbau nicht in zwei Jahren zum Erliegen kommt. Rund 40 Millionen Tonnen fördert der Konzern in Hambach, eigenen Angaben zufolge kann RWE die Kohle nicht ersetzen, da auch der benachbarte Tagebau Garzweiler bereits an der Kapazitätsgrenze arbeitet. Für RWE bedeutet dies empfindliche finanzielle Einbußen. Den wirtschaftlichen Schaden durch den Rodungsstopp beziffert RWE pro Jahr auf einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag ab 2019. Müsste der Konzern kurzfristig komplett auf den Tagebau Hambach verzichten, könnte dies RWE vier bis fünf Milliarden Euro kosten, hatte Vorstandsvorsitzender Rolf Martin Schmitz in einer ZDF-Talkshow Ende September erklärt. Der Fall liegt vorerst weiter bei den Gerichten. Bis im Hauptsacheverfahren entschieden wird, könnte einige Zeit ins Land gehen. RWE schätzt, dass dies möglicherweise nicht vor Ende 2020 sein wird.