- von Peter Maushagen
Brüssel (Reuters) - Die EU-Kommission genehmigt Easyjet (LON:EZJ) den Kauf von Teilen der insolventen Air Berlin ohne Auflagen.
Man sei zum Schluss gekommen, dass die Übernahme den Wettbewerb im EU-Binnenmarkt nicht negativ beeinflussen würde, teilte die Kommission am Dienstag in Brüssel mit. Der britische Billigflieger ist in erster Linie am Air-Berlin-Geschäft am Hauptstadtflughafen Berlin-Tegel interessiert und will dort bis zu 25 Maschinen unter seine Fittiche nehmen. Easyjet kündigte den 40 Millionen Euro schweren Deal im Oktober an. Reuters berichtete vor einer Woche unter Verweis auf Insider über die bevorstehende Freigabe durch die EU-Wettbewerbshüter.
Das erste Urteil der EU-Kommission über die geplante Übernahme von weiteren etwa 80 Air-Berlin-Fliegern durch die Lufthansa (DE:LHAG) wird am 21. Dezember erwartet. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager meldete bereits "ziemlich starke Bedenken" an. Air Berlin ging nach einer jahrelangen Verlustserie im August Pleite.
Die Kommission nahm bei der Easyjet-Kartellprüfung insbesondere die Auswirkungen des Deals auf die Start- und Landezeitfenster von Easyjet in Tegel und anderen Airports unter die Lupe. Eine übermäßige Konzentration der auch Slots genannten An- und Ablugzeiten könnte dazu führen, dass für Wettbewerber kein Platz mehr wäre. Doch gäbe es in der Sache nichts zu beanstanden, sagte Vestager. "Durch unseren Beschluss kann Easyjet seine Präsenz an den Berliner Flughäfen ausbauen und auf neuen Strecken zum Vorteil der Verbraucher in den Wettbewerb eintreten." Der Ryanair-Rivale hatte bereits angekündigt, bald innerdeutsche Flüge anbieten zu wollen.