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STICHWORT-Auswirkungen der Japan-Krisen auf die Finanzmärkte

Veröffentlicht am 18.03.2011, 16:24
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18. Mär (Reuters) - Das verheerende Erdbeben und die Angst vor einem atomaren Super-GAU in Japan schütteln die internationalen Finanzmärkte seit einer Woche durch. Anleger befürchten, dass die Krise in der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft der globalen Konjunktur einen schmerzlichen Dämpfer versetzen könnte. An den Aktien-, aber auch Devisen- und Rohstoffmärkten kam es in den vergangenen Tagen teilweise zu turbulenten Kursbewegungen. Im Folgenden ein Überblick über die Auswirkungen auf einzelne Anlageklassen.

AKTIENMÄRKTE

Tief ins Minus rauschte vor allem der japanische Aktienmarkt: Panikverkäufe hatten am Dienstag den größten Kurssturz seit dem Höhepunkt der Finanzkrise im Oktober 2008 ausgelöst. Der Nikkei-Index<.N225> büßte 10,6 Prozent ein. Im Tagesverlauf war das Barometer sogar um mehr als 14 Prozent abgestürzt - dies wäre der größte Verlust seit dem Börsencrash 1987 gewesen. Insgesamt belaufen sich die Verluste in der abgelaufenen Woche auf knapp zwölf Prozent - obwohl das internationale Eingreifen der G7-Staaten dem Markt zum Wochenschluss ein Plus von 2,7 Prozent bescherte.

Glimpflicher kamen die Börsen in Europa davon: Der EuroStoxx50<.STOXX50E> verlor mehr als drei Prozent, der Dax <.GDAXI>rund fünf Prozent. Federn lassen mussten angesichts des unklaren Ausmaßes der Schäden vor allem die Rückversicherer. Auch die hiesigen Versorger E.ON und RWE gaben wegen der Kursschwenks der Bundesregierung in der Atomkraft deutlich nach.

Die Wall Street kam vergleichweise glimpflich davon. Zwar mussten S&P 500<.SPX> und die Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> vorübergehend sämtliche in diesem Jahr erzielten Gewinne abgeben. Der Leitindex Dow-Jones-Index<.DJI> verlor seit dem Beben aber nur rund ein Prozent.

DEVISEN

Am Devisenmarkt ging der Yen auf Rekordjagd: Zeitweilig mussten nur noch etwas mehr als 77 Yen für einen Dollar bezahlt werden - so wenig wie nie zuvor. Der Anstieg wurde ausgelöst von japanischen Investoren, die weltweit Anlagegeld nach Hause zurückholten, um den Wiederaufbau zu finanzieren. Eine Verteuerung des Yen droht die internationale Wettbewerbsfähigkeit der drittgrößten Volkswirtschaft Japan aber zusätzlich zu schwächen.

Die gemeinsame Devisen-Intervention der G7-Staaten sorgte am Freitag für etwas Entspannung: Die Zentralbanken von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, USA und Kanada verkauften die japanische Währung und erreichten damit eine merkliche Abschwächung. Am Freitagnachmittag wurden wieder mehr als 81 Yen pro Dollar gezahlt. Die letzte offiziell bestätigte gemeinsame Devisenmarkt-Intervention von Zentralbanken war im Herbst 2000, als der Euro unter 0,85 Dollar gefallen war.

ROHSTOFFE

Der Goldpreis kam nach dem Beben zeitweise stark unter Druck. Investoren verkauften das Edelmetall, um Verluste bei anderen Rohstoffen und Vermögenswerten aufzufangen. Am Dienstag sackte Gold in der Spitze bis auf 1380,90 Dollar ab. Anfang des Monats war noch ein Rekordpreis von 1444,40 Dollar je Feinunze gezahlt worden. Industriemetalle konnten sich nach einem Ausverkauf zu Wochenbeginn relativ schnell wieder erholen. Anleger setzten auf eine steigende Nachfrage für den Wiederaufbau. Der Ölpreis blieb im Bann der Krise in Nordafrika.

(Reporter: Daniela Pegna und Kirsti Knolle; redigiert von Ralf Bode) ((daniela.pegna@thomsonreuters.com; +49 69 7565 1275; Reuters Messaging; daniela.pegna.reuters.com@reuters.net))

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