Von Peter Nurse
Investing.com - Im Vorfeld der wichtigen Sitzung der Europäischen Zentralbank und vor dem Hintergrund einer steigenden Inflation sowie eines sich verlangsamenden globalen Wachstums dürften die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag etwas tiefer eröffnen.
Gegen 08.00 Uhr (MEZ) notierte der DAX-Future in Deutschland 0,5% tiefer, der CAC 40-Future in Frankreich gab um 0,5% nach und der FTSE 100-Future in Großbritannien fiel um 0,9%.
Die Aktienmärkte weltweit ringen um weitere Kursgewinne. Die Sorge ist groß, dass die jüngsten Corona-Ausbrüche mit der Delta-Variante die wirtschaftliche Erholung gerade dann verlangsamen werden, wenn die Zentralbanken allmählich die geldpolitische Unterstützung zurücknehmen, um die Inflation zu bekämpfen.
Vor diesem Hintergrund steht die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag im Mittelpunkt. Die Notenbanker müssen entscheiden, ob der Aufschwung in der Region stark genug ist, um eine baldige Drosselung der geldpolitischen Impulse zu rechtfertigen.
"Die Covid-19-Pandemie ist eindeutig noch nicht vorbei. Daher ist es unwahrscheinlich, dass die EZB auf ihrer Sitzung bereit ist, das PEPP [Pandemie-Notkaufprogramm] zu beenden", so die Nordea-Analysten in einer Notiz.
An den Börsen in Fernost ging es am Donnerstag bergab, nachdem die chinesischen Behörden Gaming-Unternehmen, darunter Tencent Holdings (HK:0700) und NetEase (NASDAQ:NTES), vorgeladen hatten, um neue Regeln für den Sektor zu diskutieren.
Darüber hinaus erreichte die Inflation in China im August mit einem Anstieg des Erzeugerpreisindex um 9,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat den höchsten Stand seit 13 Jahren, getrieben von stark gestiegenen Rohstoffpreisen.
Unternehmensseitig stehen die Quartalsergebnisse von WM Morrison (LON:MRW) im Vordergrund, zumal sich die britische Supermarktkette derzeit mitten in einer Übernahmeschlacht befindet.
Auch von Lloyd's of London kommen Zahlen, nachdem der Rückversicherer Swiss Re (SIX:SRENH) mitgeteilt hat, dass er bis Ende 2021 mit einem Anstieg der Nichtlebensversicherungsprämien um 10 % über das Niveau vor der Pandemie rechnet, was zum Teil auf den wachsenden Bedarf nach Versicherungsschutz gegen die Auswirkungen des Klimawandels zurückzuführen ist.
Die Rohölpreise haben sich am Donnerstag stabilisiert, als sich die Auswirkungen des Hurrikans Ida auf die Produktion im Golf von Mexiko allmählich abschwächen.
Wie das American Petroleum Institute am Mittwoch mitteilte, fielen die Rohöllagerbestände in der Woche bis zum 3. September um 2,9 Millionen Barrel. Die Benzinreserven sind um 6,4 Millionen Barrel zurückgegangen.
Offizielle Daten zur Rohölversorgung von der U.S. Energy Information Administration werden im Laufe des Tages erwartet.
Gegen 08.00 notierten die US-Rohöl-Futures 0,1% höher bei 69,39 Dollar pro Barrel und der Brent-Kontrakt stieg um 0,2% auf 72,75 Dollar.
Für die Gold-Futures ging es um 0,3 % auf 1.788,85 Dollar je Unze nach unten. Der EUR/USD notierte unverändert bei 1,1814.
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