PARIS (dpa-AFX) - Die Schweizer Notenbank hat am Donnerstag für Turbulenzen an den europäischen Börsen gesorgt. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte am Morgen den Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro überraschend aufgehoben und zugleich den Zins für Guthaben auf den Girokonten auf minus 0,75 Prozent gesenkt.
Anleger reagierten kurzzeitig irritiert und drückten den EuroStoxx-50-Index (DJ Euro Stoxx 50) mit bis zu 2,24 Prozent ins Minus auf 3020,54 Punkte. Dann setzte allerdings wieder eine Gegenbewegung ein und der Eurozonen-Leitindex kletterte sogar wieder etwas ins Plus. Aktuell standen wieder plus 0,13 Prozent auf 3093,81 Punkte zu Buche. "Die Märkte waren nach dieser Maßnahme der SNB zunächst geschockt. Damit hat man wohl nicht gerechnet", bestätigte Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank. Grundsätzlich sei damit die Schweiz in einen Abwertungswettlauf eingetreten, der bereits zwischen Japan und der Eurozone bestehe. "Die gesamte Welt will auf Teufel komm raus exportieren", fasste Halver zusammen. Schwächere Heimatwährungen helfen dabei. Am Morgen hatten starke Vorgaben aus Asien und eine Gegenbewegung bei einigen zuletzt gefallenen Rohstoffpreisen bereits für Kursgewinne an Europas Börsen gesorgt. Der Leitindex Eurstoxx50 legte in der Spitze 1,49 Prozent auf 3135,57 Punkte zu.