🎁 💸 Gratis! Warren Buffetts +49.1% Portfolio jetzt kopieren und in deine Watchlist packen!Portfolio kopieren

Ex-Wirecard-Chef Braun frei - Prominenter Kunde wendet sich ab

Veröffentlicht am 24.06.2020, 12:27
© Reuters.
FDX
-
WDIG
-
UBER
-
DEA2YNQ5=F
-

Frankfurt/München/Singapur (Reuters) - Im milliardenschweren Bilanzskandal beim Zahlungsdienstleister Wirecard (TG:WDIG) ist Ex-Chef Markus Braun wieder auf freiem Fuß.

Nach einer Nacht in Untersuchungshaft in München wurde er am Dienstagnachmittag gegen eine Kaution von fünf Millionen Euro freigelassen, sagten Brauns Rechtsanwalt und ein Sprecher des Amtsgerichts München am Mittwoch. Braun, gegen den die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Bilanzfälschung und der Marktmanipulation ermittelt, muss sich wöchentlich bei der Polizei melden.

Dem langjährigen Wirecard-Vorstand und Braun-Vertrauten Jan Marsalek, gegen den ebenfalls Ermittlungen laufen, droht Insidern zufolge weiterhin eine Verhaftung. Marsalek war bis zu seiner Abberufung am Montag für das Tagesgeschäft und die Asien-Aktivitäten von Wirecard verantwortlich. Der philippinische Justizminister Menardo Guevarra sagte, es gebe Hinweise darauf, dass Marsalek kürzlich auf die Philippinen gereist sei und sich dort aufhalte. Die Behörden des Landes ermittelten gegen mehrere Personen, die möglicherweise in den Fall Wirecard verwickelt seien.

Unterdessen spitzt sich die geschäftliche Lage für Wirecard zu: Mit dem Uber (NYSE:UBER) -Konkurrenten Grab wandte sich am Mittwoch ein prominenter Kunde öffentlich von Wirecard ab. Das wertvollste asiatische Start-Up erklärte, seine Partnerschaft mit Wirecard bis auf weiteres auf Eis zu legen. Beobachter fürchten, dass weitere Kunden diesem Beispiel folgen. Aldi Süd erklärte mit Blick auf die Zusammenarbeit mit Wirecard: “Wir prüfen den Sachverhalt noch”. Zu den Kunden gehören etwa auch die niederländische Airline KLM, das schwedische Möbelhaus Ikea oder Fedex (NYSE:FDX). Von der Bereitschaft der Kunden bei der Stange zu bleiben, hängt auch die Zukunft des Konzerns ab. Die Gespräche mit Gläubigerbanken zur Rettung von Wirecard laufen auf Hochtouren. Die Banken versuchen, sich einen Überblick über die Situation von Wirecard zu verschaffen.

KRITIK AN REGULIERERN

Der in den fast zwei Jahrzehnten unter Brauns Führung stark gewachsene Dienstleister für bargeldlose Zahlungen hatte Anfang der Woche eingeräumt, dass ein bilanziertes Vermögen von 1,9 Milliarden Euro auf Konten in Asien aller Wahrscheinlichkeit nach nicht existiert. Die Ermittler legen dem 50-jährigen Österreicher zur Last, allein oder mit weiteren Tätern die Bilanzsumme und den Umsatz durch vorgetäuschte Einnahmen aufgebläht zu haben. Die Gesellschaft habe so finanzkräftiger und für Anleger und Kunden attraktiver dargestellt werden sollen.

Auch die Finanzaufsicht BaFin geht inzwischen davon aus, dass die Bilanzen für die Jahre 2016 bis 2018 falsch sind. Sie hatte daher ihre Strafanzeige wegen des Verdachts der Marktmanipulation erweitert. Zudem wacht Insidern zufolge ein Sonderbeauftragter bei der Wirecard Bank AG darüber, dass die Gelder des Instituts nicht zum Stopfen der Finanzlöcher beim Mutterkonzern Wirecard genutzt werden. Sie wirbt seit Anfang des Jahres mit Kampfkonditionen um Kundengelder.

Die Behörde, die unter der Aufsicht des Finanzministeriums steht, sieht sich selbst massiver Kritik ausgesetzt, weil sie erst spät gegen das Unternehmen vorging. Der CDU-Finanzpolitiker Matthias Hauer sieht bei der Aufklärung des Bilanzskandals auch das Bundesfinanzministerium in der Pflicht. “Ich erwarte, dass der Skandal sowohl strafrechtlich als auch aufsichtsrechtlich konsequent und lückenlos aufgeklärt wird”, forderte Hauer, der im Finanzausschuss des Bundestags für den Fall zuständige Berichterstatter der CDU/CSU-Fraktion. Die Rollen der Aufsichtsbehörde BaFin und des Finanzministeriums müssten hinterfragt werden. “Ziel muss sein, Lücken und Schwächen im Aufsichtsregime zu schließen. Ich begrüße daher, dass mittlerweile auch Finanzminister (Olaf) Scholz Fehler bei der von seinem Hause beaufsichtigten BaFin eingeräumt hat.”

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.