von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Die Facebook-Aktie (NASDAQ:FB) rückte am Dienstag im US-Frühhandel um 1,6 % vor, einen Tag nachdem ein sechsstündiger weltweiter Ausfall alle Web-Dienste des Konzerns lahmgelegt hatte und die Aktie im Tagesverlauf um fast 5 % einbrach.
Die schlimmste Störung in der Firmengeschichte verwehrte Milliarden von Usern den Zugang zu Apps wie Whatsapp, Instagram und Facebook-Messenger. Zuckerberg entschuldigte sich später für den Ausfall.
Während Facebook seit Beginn der Pandemie operativ immer stärker geworden ist, sieht sich das Unternehmen seit einigen Wochen mit immer stärkerem Gegenwind konfrontiert. Die Aktie war bereits am Montag vor dem Ausfall um 3 % abgesackt, als die Anschuldigungen eines Whistleblowers öffentlich wurden und die Grundlage für eine Reihe von Artikeln im Wall Street Journal und in der CBS-Fernsehsendung 60 Minutes am Wochenende bildeten. Am Dienstag will die Whistleblowerin und ehemalige Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen die Anschuldigungen vor dem Kongress vortragen und gleichzeitig eine strenge Regulierung des Online-Riesen fordern.
Darüber hinaus berichtete Politico Ende September, dass Aktionäre eine Klage gegen das blaue Netzwerk eingereicht haben, in der sie behaupten, es habe eine zu hohe Geldbuße an die Federal Trade Commission gezahlt, um die persönliche Haftung von Firmenchef und Gründer Mark Zuckerberg für frühere Datenschutzverletzungen durch Cambridge Analytica zu umgehen.
Der Social-Media-Riese begründete den Ausfall mit einer fehlerhaften Konfigurationsänderung in den Backbone-Routern, die den Datenverkehr zwischen seinen Rechenzentren koordinieren. Die Unterbrechung des Netzwerkverkehrs hatte lawinenartige Auswirkungen auf die Kommunikationsprozesse in den Rechenzentren und brachte die Dienste zum Stillstand, so Santosh Janardhan, Facebooks Vizepräsident für Infrastruktur, in einem Blogbeitrag.
Der Zusammenbruch war nicht auf die Außenwelt beschränkt. Viele der internen Tools und Systeme, die das Unternehmen im Tagesgeschäft einsetzt, waren ebenfalls von der Störung betroffen. Das machte es für die Ingenieure schwierig, das Problem zu diagnostizieren und zu beheben, erklärte Janardhan.
Berichte über einen Hackerangriffs, die am Montag im Umlauf waren, wurden vom Unternehmen nicht bestätigt.