Düsseldorf, 19. Nov (Reuters) - Der anhaltende Rutsch der Rohstoffpreise macht den deutschen Herstellern von Bergbaumaschinen zu schaffen. Nach einem 30-prozentigen Umsatzeinbruch im vergangenen Jahr erwarte die Branche weitere Einbußen, sagte Michael Schulte Strathaus, Vorsitzender des Fachzweiges im Branchenverband VDMA, am Donnerstag in Essen laut Redetext. "Unser Gesamtumsatz wird in diesem Jahr voraussichtlich um drei Prozent auf 3,62 Milliarden Euro sinken." Auch 2016 dürfte mit einem Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich zu rechnen sein.
Die Preise von Industriemetallen wie Aluminium, Blei, Kupfer und Nickel sind in den vergangenen zwölf Monaten deutlich gesunken. Das hemme die Nachfrage nach Maschinen für den Bergbau. Zudem belasteten hierzulande die Diskussion um die Zukunft der Braunkohlekraftwerke und der Ausstieg aus der Steinkohleproduktion 2018. "Wir rechnen damit, dass unser Inlandsumsatz im kommenden Jahr weiter, voraussichtlich im unteren einstelligen Bereich, sinken wird", sagte Schulte Strathaus. Die Bergbaumaschinenindustrie setzt rund 90 Prozent ihrer Anlagen im Ausland ab. Die meisten Exporte seien 2015 in den Nahen und Mittleren Osten gegangen. "Saudi-Arabien ist mit fast neun Prozent zu unserem größten Absatzmarkt geworden." Zweitgrößte Absatzregion sei Lateinamerika, gefolgt von China, den USA und Russland.
Der Fachverband hat 130 Mitgliedsunternehmen, die 13.700 Mitarbeiter beschäftigen. Die Branche, zu der neben Mittelständlern auch Konzerne wie ThyssenKrupp TKAG.DE , Caterpillar CAT.N , Liebherr und Komatsu 6301.T gehören, hatte über Jahre zweistellige Zuwachsraten verzeichnet und dabei ihre Kapazitäten deutlich ausgebaut.
(Reporterin: Anneli Palmen, redigiert von Myria Mildenberger; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1312 oder 030-2888 5168)