19. Nov (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
NASDAQ NDAQ.O - New York: Der US-Börsenbetreiber übernimmt die auf die Bekämpfung von Finanzbetrug spezialisierte Softwarefirma Verafin. Die Nasdaq legt 2,75 Milliarden Dollar in bar für das im Jahr 2003 gegründete kanadische Unternehmen auf den Tisch, wie der Betreiber der gleichnamigen US-Technologiebörse mitteilte. Verafin zählt nach eigenen Angaben mehr als 2000 Finanzinstitute in Nordamerika zu seinen Kunden. Sie nutzen die Cloud-Software des Unternehmens, um Geldwäsche und Finanzbetrug zu entdecken, zu untersuchen und zu melden. Verafin sei in den vergangenen drei Jahren um jährlich 30 Prozent gewachsen und erwarte für 2021 einen Umsatz von mehr als 140 Millionen Dollar.
KINGFISHER KGF.L - London: Die britische Baumarktkette hat in der Corona-Krise vom Renovierungsboom profitiert und einen Wachstumssprung verbucht. Die Gruppe mit den Märkten B & Q und Screwfix in Großbritannien sowie Castorama und Brico Depot in Frankreich verbuchte im dritten Quartal währungsbereinigt einen Umsatzanstieg um 17,6 Prozent auf 3,5 Milliarden Pfund. Der Vorstand räumte allerdings ein, dass die jüngsten Lockdowns im Herbst das Wachstum im vierten Quartal verlangsamt hätten. So habe bis zum 14. November der Zuwachs noch bei 12,6 Prozent gelegen.
SCORABLE - Berlin: Das vom deutschen Versicherer Talanx TLXGn.DE finanzierte Fintech tut sich mit dem Wettbewerber BondIT aus Israel zusammen. "Durch den Zusammenschluss können wir unsere internationale Reichweite erheblich steigern", sagte Scorable-Chef Oliver Kroll der Nachrichtenagentur Reuters. Zunächst gehe es darum, die Marktpräsenz in Europa und den USA auszubauen und ab 2022 dann den asiatischen Markt anzuvisieren. Scorable wurde 2019 gegründet und analysiert mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) das Kreditrisiko von Anleihen, während BondIT Software-Lösungen für Portfolios mit festverzinslichen Wertpapieren anbietet. Zusammen wurden bisher 40 Millionen Dollar in die beiden Startups gesteckt.
DO&CO DOCO.VI - Wien: Der von der Corona-Pandemie schwer gebeutelte Caterer hat auch im zweiten Quartal 2020/21 rote Zahlen geschrieben. Unter dem Strich fiel ein Verlust von 15,1 Millionen Euro nach einem Gewinn von 16,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum an, teilte das Unternehmen mit. Die Erlöse schrumpften auf 78,88 (260,3) Millionen Euro. Nach dem absoluten Stillstand im ersten Quartal sei es im zweiten Quartal in allen drei Divisionen - Airline Catering, Event Catering sowie Restaurants und Hotels - zu einer langsamen Erholung und Wiederaufnahme des Geschäfts gekommen. Do&Co habe rasch auf die Krise reagiert, vor allem mit Fixkostensenkungen. Trotz der hohen Umsatzverluste habe der Liquiditätsabfluss gering gehalten werden können, hieß es. Der Vorstand sei daher zuversichtlich, dass Do&Co gestärkt aus der Krise hervorgehen werde.
CTS EVENTIM EVDG.DE - München: Der Ticketvermarkter und Konzertveranstalter hat trotz massiver Umsatzeinbrüche in der Corona-Krise seinen Verlust in Grenzen gehalten. Wegen der Veranstaltungsverbote in mehreren europäischen Ländern sackte der Konzernumsatz im dritten Quartal um 92 Prozent auf 30 Millionen Euro ab. Operativ schrieb CTS Eventim 15 Millionen Euro Verlust. Ein Jahr zuvor hatte der Konzern noch einen Betriebsgewinn (normalisiertes Ebitda) von 65 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Konzern reagierte auf die Krise mit Kostensenkungen und hatte zudem einen Teil seiner Einbußen versichert.
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