* Steigende Ölpreise belasten Auto- und Flugwerte
* Moodys stuft Bonitätsnote Griechenlands herunter
* Übernahmepläne treiben Tognum
(neu: Tognum, Pfleiderer, Autowerte, Bankenwerte, Händler)
Frankfurt, 07. Mär (Reuters) - Anleger haben am Montag trotz
Libyen-Krise und einer Herunterstufung der Kreditwürdigkeit
Griechenlands auf eine Konjunkturerholung gesetzt. Der
Dax<.GDAXI> gab zunächst bis zu 0,7 Prozent nach, notierte mit
7228 Punkten bis zum Mittag aber 0,69 Prozent im Plus. "Offenbar
gab es einige Anleger, die die Kursrückgänge der vergangenen
Tage zum Einstieg genutzt haben, weil die positiven
Konjunkturerwartungen für sie langfristig doch überwiegen",
sagte ein Händler. Unterstrichen wurde diese Haltung auch von
der neuesten Stimmungsumfrage aus der Eurozone: Trotz der
Unruhen in der arabischen Welt blicken die Börsianer
optimistisch auf die Konjunktur in der Euro-Zone. Die 700
institutionellen Investoren beurteilten die Wirtschaft im
Währungsraum im März etwas positiver als im Vormonat.
Die immer heftiger werdenden Kämpfe in Libyen haben dem
Ölpreis zu Wochenbeginn noch einmal einen deutlichen Schub
gegeben. Bemerkbar machte sich das laut Händlern vor allem bei
den Auto- und Flugwerten. VW und BMW gaben
in der Spitze zwischen zwei und 2,4 Prozent nach.
Lufthansa und Air Berlin verloren zeitweise bis
zu 1,8 Prozent. Bei VW belastete auch eine Herunterstufung durch
die Analysten von Barclays Capital. Die Margen seien zuletzt auf
einem sehr hohen Niveau gewesen und legten nahe, dass sich das
Gewinnwachstum nun etwas verlangsame, zitierten Börsianer aus
dem Kommentar der Analysten. Die Experten stuften die Aktien
demnach herunter auf "Equalweight" von "Overweight".
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Größte Verlierer im Dax waren allerdings
Commerzbank und Deutsche Bank, die sich um je
0,7 Prozent verbilligten. Die Ratingagentur Moody's hat massive
Zweifel an der Zahlungsfähigkeit Griechenlands und setzte die
Bonitätsnote für das schuldengeplagte Land um drei Stufen von
Ba1 auf B1 zurück. "Das rückt die europäische Schuldenkrise
wieder in den Blick", sagte ein Händler. Der griechische
Bankensektor<.FTATBNK> notierte 0,8 Prozent im Minus, der
europäische Bankensektor<.SX7P> nahezu unverändert.
In der zweiten Börsenliga zog Tognum die Anleger
gleich in Scharen an: Übernahmespekulationen ließen die Aktie
des Motorenbauers um bis zu 27 Prozent auf 23,51 Euro im
MDax<.MDAXI> in die Höhe schießen. Sie waren damit so teuer wie
seit Anfang November 2007 nicht mehr. Der Autobauer
Daimler und der Turbinenhersteller Rolls-Royce
befinden sich in Gesprächen, die Macht bei Tognum zu
übernehmen und das Unternehmen unter sich aufteilen. Daimler
notierten 0,7 Prozent im Plus, die Aktien des
Turbinenherstellers Rolls Royce gaben um 0,6 Prozent nach.
GAGFAH WEGEN MÖGLICHER KLAGE UNTER DRUCK
Erneut auf Talfahrt gingen Gagfah angesichts einer
möglichen Klage der Stadt Dresden im Streit um die
Privatisierung von Wohnungen. Die Aktien des
Immobilienunternehmens verloren 4,5 Prozent auf 7,38 Euro,
nachdem sie bereits am Freitag knapp zehn Prozent abgerutscht
waren. Der größten börsennotierten Wohnungsgesellschaft in
Deutschland droht eine Vertragsstrafe, die sich Medienberichten
zufolge auf mehr als 900 Millionen Euro belaufen könnte.
Salzgitter notierten mit einem Minus von 2,4
Prozent auf 56,46 Euro ebenfalls schwächer. Anleger zeigten sich
nach der Vorlage der Bilanzzahlen vom Ausblick enttäuscht. Der
Gewinn vor Steuern soll sich auf über 100 Millionen Euro mehr
als verdoppeln. Diese Prognose sei aber von Unsicherheit
geprägt, warnte Salzgitter.
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Im SDax<.SDAXI> machte Pfleiderer von sich Reden.
Die Aktien des schwer angeschlagenen Holzverarbeiters
verteuerten sich um 7,5 Prozent auf 1,48 Euro. Hedgefonds
drängten nach Reuters-Informationen auf eine stärkere
Entschuldung des Unternehmens. "Wenn Hedgefonds Druck machen,
kommt das bei den Investoren gut an", sagte ein Händler.
(Reporter: Daniela Pegna; unter Mitarbeit von Kirsti Knolle
und Stefan Schaaf; redigiert von Patricia Gugau)