FOKUS 1-Eurokrise und Korea belasten Schweizer Börse

Zürich, 23. Nov (Reuters) - Die anhaltende europäische Schuldenkrise sowie die Auseinandersetzungen an der innerkoreanischen Grenze haben am Dienstag die Schweizer Börse unter Druck gesetzt. Zudem lasteten auch Befürchtung über eine weitere Straffung der Geldpolitik Chinas, was die Konjunktur in Fernost nachhaltig bremsen könnte. Die Abgaben hielten sich laut Händlern aber in Grenzen: "Trotz grossen Bewegung läuft nicht sehr viel", sagte ein Händler. Angesichts der vielen Unsicherheitsfaktoren sei die Anlagebereitschaft aber eher gering.

Der SMI<.SSMI> der Standardwerte notierte kurz vor Schluss um 1,8 Prozent tiefer bei 6415 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> büsste 1,7 Prozent auf 5725 Zähler ein.

Zu den grössten Verlierern zählten die Finanzwerte, denen die Eurokrise besonders heftig zusetzt. Die Titel der Grossbanken UBS und Credit Suisse sowie die Versicherung Swiss Re verloren zwei Prozent. Zurich hielten sich mit einem Abschlag von einem Prozent vergleichsweise gut.

Unter Einbussen von ein bis zwei Prozent litten die Schwergewichte Nestle , Novartis und Roche . Händler verwiesen dabei auch auf Index-bezogene Abgaben. Anleger sicherten laut Händlerangaben mit Futures ihre Depots ab.

Zyklische Titel wie ABB , Sulzer oder Panalpina fielen mit überdurchschnittlichen Kursabschlägen auf. Adecco und Holcim behaupteten sich mit Kursverlusten von einem Prozent etwas besser.

Die Aktien der Sonova Holding büssten sieben Prozent ein. Das Unternehmen hat in den USA aus Sicherheitsgründen ein Hörimplantat zurückgerufen. Der Bank Vontobel zufolge dürften die direkten finanziellen Auswirkungen des Rückrufs gering sein. Aber der Rückruf zeige, dass das Risiko-Profil des Konzerns mit der Übernahme des Implantatherstellers Advanced Bionics zugenommen habe.

Gegen den Trend legten Charles Vögele zu, was mit neu aufgefrischten Spekulationen erklärt wurde, der Einzelhandelsriese Migros könnte seine Beteiligung erhöhen. Auch Tornos tendierten dank Übernahmespekulationen fester.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew Thompson)