Zürich, 24. Mär (Reuters) - Kursgewinne der schwer
gewichteten Aktien des Pharmakonzerns Novartis und des
Lebensmittelriesens Nestle haben am Donnerstag der
Schweizer Börse zu einem kräftigen Anstieg verholfen. In ihrem
Sog legten auch die meisten anderen Bluechips zu. Händler
führten dies vor allem auf futuresbezogene Käufe zurück. So
seien zahlreiche Käufer zurückgekehrt nachdem sich trotz der
Krise eine festere Eröffnung an der Wall Street abgezeichnet
habe. "Die Konjunkturhoffnungen überwiegen momentan negative
Faktoren wie Japan, Libyen und die Euro-Krise", sagte ein
Händler. Dies könne sich aber rasch wieder ändern angesichts des
sehr nervösen und zurückhaltenden Handelsgeschehens.
Der Leitindex SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss um 0,8
Prozent höher bei 6307 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> legte
ebenfalls 0,8 Prozent auf 5735 Zähler zu.
Die Aktien von Novartis fielen auch mit regen Umsätzen auf.
Händler sprachen von Arbitrage-Geschäften im Zusammenhang mit
der Übernahme von Alcon. Die Aktie litt daher zeitweise
unter Abgaben von rund einem Prozent. Die Eigentümer des
US-Augenheilkonzerns erhalten für ihre Anteile Novartis-Aktien
plus eine Barzahlung, die vom Novartis-Kurs während der heute
begonnenen zehntägigen Bemessungsperiode abhängt.
Im Aufwind waren Chemietitel wie Clariant,
Lonza, Acino und Siegfried. Sie
profitierten von den positiven Äusserungen des deutschen
BASF-Konzerns. BASF rechnet im ersten Quartal 2011 mit
einem signifikant Anstieg von Umsatz und Ebit.
Auch andere zyklische Werte wie Adecco,
Holcim und Sika lagen in der Gewinnzone. Holcim
und Sika dürften laut Händlern stark vom Wiederaufbau in Japan
profitieren.
Die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont und
Swatch erhielten Schwung durch den Start der Uhren- und
Schmuckmesse "Baselworld". Dort hatten sich die Geschäftsführer
einiger Swatch-Töchter in Reuters-Interviews positiv über den
Jahresauftakt und die weiteren Aussichten geäussert.
Die Aktien der Grossbank Credit Suisse verloren
leicht an Terrain. UBS konnten dagegen um 0,6 Prozent
anziehen. Bei CS sorgten die Gehälter für Gesprächsstoff
Konzernchef Brady Dougan erhält für 2010 insgesamt 12,8
Millionen Franken. Der am besten bezahlte Manager ist mit 15,6
Millionen Franken Antonio Quintella, der das Amerika-Geschäft
der Bank leitet. Insgesamt kassiert die Geschäftsleitung 160,3
Millionen Franken. UBS-Konzernchef Oswald Grübel erhält einen
Lohn von drei Millionen Franken und verzichtet auf einen Bonus.
Das leicht unter den Erwartungen liegende Ergebnis der
Liechtensteinischen Landesbank LLB bewegte die Aktien
kaum. Hingegen verloren die Titel des Duty-free-Shop-Betreibers
Dufry nach der Bilanzvorlage sechs Prozent.
Das Abrutschen in die roten Zahlen und der Verzicht auf eine
Dividende drückten die Gottex-Aktien fünf Prozent ins
Minus.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)