(neu: Schlusskurse)
Zürich, 27. Sep (Reuters) - Hoffnung auf eine deutliche Stärkung des Euro-Rettungsschirms EFSF hat der Schweizer Börse am Dienstag ebenso wie den anderen Märkten deutlichen Auftrieb gegeben. Insbesondere bei den in jüngster Zeit arg gebeutelten Finanzwerten kam es zu Deckungskäufen. Zudem treten bei den derzeit günstigen Aktienkursen verstärkt Schnäppchenjäger auf. Laut Händlern müsse sich aber erst noch erweisen, ob die Erholung wirklich von Dauer ist. "Die Leute sind sehr nervös und rasch wieder bereit, den Verkaufsknopf zu drücken," sagte ein Händler.
Eine Bewährungsprobe steht den Märkten schon am Donnerstag bevor: Dann entscheidet der deutsche Bundestag über die Erhöhung der deutschen Garantien für den vorläufigen Euro-Rettungsschirm (EFSF).
Der Leitindex SMI schloss um drei Prozent höher bei 5564,62 Punkten. Händler hofften, dass der SMI nun den hartnäckigen Widerstand um 5500 Punkten, an dem er mehrfach gescheitert war, dauerhaft hinter sich gelassen hat. "Dann wäre der Weg in Richtung 5750 frei", sagte ein Händler. Der breite SPI gewann sogar 3,1 Prozent auf 5050,99 Zähler.
Insbesondere die Titel von den Banken und Versicherern zählten zu den Gewinnern: Die Credit Suisse -Aktie schoss um über acht Prozent nach oben. Die Vermögensverwalter Julius Bär , die Bank Sarasin und EFG International gewannen zwischen sechs und acht Prozent.
UBS rückten um knapp sechs Prozent vor. Die Bank will am US-Vermögensverwaltungsgeschäft festhalten. Zugleich stellten sich Verwaltungsratspräsident Kaspar Villiger und Übergangschef Sergio Ermotti am Montag in einer internen Notiz an die amerikanischen Mitarbeiter hinter den Chef der Sparte, Robert McCann.
Die Aktien der Versicherer Zurich Financial , Swiss Re und Swiss Life verbuchten Anstiege von fünf bis sechs Prozent, Helvea sogar um über sieben Prozent. Mit zehn Prozent und mehr stiegen die Aktien deutscher und französischer Finanzhäuser, die wesentlich stärker in Griechenland engagiert sind, allerdings deutlich stärker.
Erfasst von der Aufwärtsbewegung wurden auch die Anteile zyklischer Firmen: ABB , Adecco , Holcim und Lonza kletterten um vier bis fünf Prozent nach oben.
Trotzt des gestiegenen Risikoappetits legten auch Roche , Novartis und Nestle zwischen einem und drei Prozent zu.
Die stärksten Gewinne verzeichneten Nebenwerte wie Newron , die beflügelt von einem Übernahmeangebot um 12,6 Prozent höher gehandelt wurden. Positive Signale der Fachmesse ITMA verlieh den Papieren von Textilmaschinenherstellern kräftigen Auftrieb. (Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew Thompson)