FOKUS 2-Nestle und Konjunkturdaten schieben Schweizer Börse an

(neu: Schlusskurse)

Zürich, 18. Jan (Reuters) - Der überraschend deutliche Anstieg des deutschen ZEW-Index und eine Entspannung in der Euro-Krise haben der Schweizer Börse am Dienstag Auftrieb verliehen. Dazu kamen kräftige Kursgewinne des SMI-Schwergewichts Nestle . Für einen Dämpfer sorgte dann aber der als enttäuschend taxierte Abschluss der US-Bank Citigroup . Die Gewinne schmolzen im Anschluss an den Citi-Bericht teilweise aber wieder ab.

Der SMI<.SSMI> schloss 0,86 Prozent höher bei 6635 Punkten. Vorübergehend erreichte der Leitindex bei 6656 Zählern den höchsten Stand seit dem vergangenen April. Dieses Niveau stellt laut Händlern eine wichtige charttechnische Hürde dar. Ob ein Ausbruch nach oben damit gescheitert sei, müsse sich noch zeigen, sagte ein Händler. Der breit gefasste SPI<.SSHI> stieg um 0,71 Prozent auf 5945 Punkte. Die Stimmung sei insgesamt recht gut, erklärten Händler. Die Anleger seien mutiger geworden, was sich auch im merklichen Rückgang der Volatilitätsindizes<.V3X><.V1XI> zeige, sagte ein Händler.

Die Bankaktien notierten mehrheitlich fester. Credit Suisse stiegen ein Prozent und UBS legten 1,23 Prozent zu. Beide Titel schlossen aber unter Tageshoch. Nun dürften die Ergebnisse weiterer US-Mitbewerber die Marschrichtung mitbestimmen. Am Mittwoch legen Goldman Sachs und Wells Fargo Ergebnisse vor und am Donnerstag folgt Morgan Stanley . Bank of America ist am Freitag dran. Die Aktien der Bank Bär verloren 1,17 Prozent. Ein ehemaliger Angestellter der Bank steht am Mittwoch in Zürich vor Gericht. Er soll laut Anklage unter anderem gegen das Bankgeheimnis verstossen haben.

Die Versicherungstitel tendierten gehalten bis fester. Die Pharmawerte Roche und Novartis gaben ihre Gewinne teilweise wieder ab und die Luxuswerte Swatch und Richemont schlossen leicht im Minus.

Bei den zuletzt zur Schwäche neigenden Nestle-Aktien sind Händlern zufolge die Verkäufe abgeebbt. Der schwergewichtige Lebensmittelwert zog 1,54 Prozent an. Konjunkturoptimismus trieb zyklische Titel wie ABB, Clariant und Holcim hoch. Anschlusskäufe nach den Übernahme-Spekulationen vom Vortag sorgten bei Sulzer für ein Kursplus von 1,7 Prozent.

Ein stärker als erwartet gestiegenes organisches Wachstum sorgte bei Lindt & Sprüngli für einen Anstieg von 2,9 Prozent auf 2650 Franken .

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)