Zürich, 23. Sep (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Donnerstag unter Führung der Bankaktien schwächer notiert. Auch
enttäuschende Konjunkturdaten verdarben den Anlegern die
Stimmung. Einen Grossteil der Abgaben führten Händler auf
Futures-bedingt Transaktionen zurück. Marktteilnehmer versuchten
ihre Positionen abzusichern oder wetteten auf weiter fallende
Kurse, hiess es.
Der SMI<.SSMI> der Standardwerte notierte kurz vor Schluss
um 0,7 Prozent niedriger bei 6300 Punkten. Der breite SPI<.SSHI>
verlor 0,6 Prozent auf 5582 Zähler.
Die Aktien der Grossbanken Credit Suisse und
UBS verloren drei beziehungsweise 1,5 Prozent. Auf den
Titeln lastete eine Analyse der Bank of America-Merrill Lynch,
in der diese die Gewinnschätzungen für US-Investmentbanken
deutlich gesenkt hat. Zudem kursierten im Markt Spekulationen
über Einbussen für Gläubiger der verstaatlichten Anglo Irish
Bank. "Das setzte den gesamten Finanzsektor unter Druck", sagte
ein Händler. Oliver Whelan, der Chef der irischen Finanzagentur,
hatte es abgelehnt, Haltern nachrangiger Anleihen des
Kreditinstitutes Schutz vor den Auswirkungen der geplanten
Umschuldung zuzusichern.
Auch die Versicherungstitel büssten überwiegend Terrain ein.
Nationale Suisse allerdings legten 1,5 Prozent zu. Die
Versicherung steigerte den Halbjahresgewinn um 150 Prozent.
Der unerwartet schwache deutsche Einkaufsmanagerindex und
der Anstieg der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe schürten
die Konjunktursorgen und belasteten die Aktien zyklischer Firmen
wie ABB und Holcim. Adecco notierten
nach vorübergehenden Gewinnen um 0,1 Prozent unter dem
Vortageskurs. Der Personalvermittler hatte anlässlich eines
Investorentags in Miami seine Margenziele bestätigt und sich
positiv zu den weiteren Aussichten geäussert.
Auch die wenig konjunkturabhängigen
Roche-Genussscheine sanken um 1,2 Prozent.
Novartis und Nestle gaben ebenfalls leicht
nach. Nestles Einladung zu einer "aussergewöhnlichen
Pressekonferenz" am kommenden Montag an der Hochschule Lausanne
löste Händler zufolge kaum Spekulationen aus.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)