🔥 Krall dir heiße Aktien mit unserer InvestingPro KI! Bis zu 50% sparen, los geht's!JETZT ZUGREIFEN

FOKUS 2-Zitterpartie in Bratislava macht Dax-Anleger nervös

Veröffentlicht am 11.10.2011, 15:48
Aktualisiert 11.10.2011, 15:52
DE40
-
AA
-
DBKGn
-
VIEV
-
FRAG
-

(US-Börsen, Details zur Abstimmung, Goldman zu Metro, mehr zu Banken und Lufthansa)

* Aus Slowakei droht "Nein" zur Erweiterung des Rettungsschirms

* Finanzwerte geben nach

* Metro-Aktien setzen Talfahrt fort

Frankfurt, 11. Okt (Reuters) - Die Hängepartie im slowakischen Parlament zur Erweiterung des Euro-Rettungsschirms EFSF hat die Dax -Anleger am Dienstag vorsichtig gestimmt. Nach vier Tagen mit Kursgewinnen in Folge gab der deutsche Leitindex 1,1 Prozent auf 5783 Zähler nach. Der EuroStoxx50 verlor ein Prozent. Auch die Börsen in London , Mailand oder Paris notierten schwächer. An den US-Börsen gingen die Kurse zur Eröffnung ebenfalls nach unten.

"Die Abstimmung in der Slowakei steht auf Messers Schneide", urteilte Jeremy Batstone-Carr, Stratege bei Charles Stanley. Einem anderen Händler zufolge hoffen alle Börsianer, dass sich die Politiker zu einer Erweiterung durchringen können. "Aber so lange das Ergebnis nicht da ist, dominiert die Unruhe."

Die Verstärkung des Euro-Rettungsschirms, die von allen 17 Euro-Staaten angenommen werden muss, hängt nur noch von einer Zustimmung der Slowakei ab. Die Vertreter der vier Regierungsparteien haben in Bratislava bisher jedoch keine Einigung erzielt. Der kleinere Koalitionspartner SAS kündigte an, der Abstimmung fernzubleiben. Womöglich wird in dieser Woche mehrmals über die Erweiterung abgestimmt, selbst wenn am Dienstag zunächst keine Zustimmung erreicht wird.

KRISE HAT "SYSTEMISCHE DIMENSION" ERREICHT

Zu Wochenbeginn hatten die Investoren noch Hoffnung geschöpft, dass die Politiker die Schulden- und die aufziehende Bankenkrise in den Griff bekommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hatten am Sonntagabend erklärt, bis Ende Oktober umfassende Pläne zur Überwindung der Finanzkrise in Europa vorzulegen.

Wie dringend eine Lösung der Probleme in Europa ist, machte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet am Dienstag noch einmal deutlich. Die Krise habe eine "systemische Dimension" erreicht, warnte er vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments. Es seien klare Entscheidungen in puncto Rekapitalisierung der Banken gefordert. Auch eine entschiedene Reaktion auf die Schuldenkrise sei erforderlich, mahnte er.

Die anhaltende Unsicherheit über den Ausgang der Schuldenkrise machte sich vor allem bei den Finanzwerten bemerkbar. Der europäische Bankenindex gab ein Prozent nach. Am deutschen Aktienmarkt verloren die Commerzbank 2,5, die Deutsche Bank 0,8 Prozent. Besonders deutlich rutschten die griechischen Banken ins Minus, der entsprechende Index verlor mehr als zehn Prozent. Die Europäische Bankenaufsicht will Bankern zufolge mit einem verschärften Stresstest den Kapitalbedarf für die Finanzinstitute ermitteln. In einer internen Belastungsprobe der Branche fordere die Behörde mindestens sieben Prozent an hartem Kernkapital, sagten mit den Überlegungen vertraute Personen zu Reuters. Beim vergangenen Stresstest waren es fünf Prozent.

ANLEGER WARTEN GESPANNT AUF AUSBLICKE DER UNTERNEHMEN

Die Zurückhaltung am deutschen Aktienmarkt führten einige Börsianer aber auch auf die anstehende Eröffnung der US-Bilanzsaison zurück. Der Aluminiumriese Alcoa wird dort nach Börsenschluss seine Zahlen zum dritten Quartal vorlegen. "Der Fokus in der Berichtssaison wird vor allem auf den Aussagen zum Ausblick liegen, sie zeigen wie zuversichtlich die Unternehmen mit Blick auf die Entwicklung der Konjunktur noch gestimmt sind", sagte ein Händler.

Unterdessen setzten Metro -Aktien ihre Talfahrt im Dax fort. Die Anteilsscheine verloren 3,8 Prozent auf 30,95 Euro, seit Wochenbeginn haben sie bereits mehr als sechs Prozent an Wert eingebüßt. Die Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden Chef Eckhard Cordes könne den Aktienkurs in den kommenden Monaten belasten, erklärten die Analysten von Goldman Sachs und stuften die Titel auf "neutral" von "buy" herunter. Einen Rückschlag erlitt der Handelsriese am Dienstag im Rechtsstreit um die Macht beim Elektronikhändler Media-Saturn. Laut einem Urteil darf Metro zwar wie gefordert einen Beirat bei der Elektronikhandelstochter einrichten, dessen Funktion bleibt allerdings lediglich eine beratende. Die Sperrminorität der Minderheitsgesellschafter von Media-Saturn bleibt somit bei wichtigen Entscheidungen bestehen.

Auf Sinkflug waren auch die Lufthansa -Papiere, die sich um 2,6 Prozent auf 9,73 Euro verbilligten. Auf die Airline prasselten gleich eine Reihe von Hiobsbotschaften ein. So äußerten sich die Analysten von Bofa/Merrill Lynch kritisch über den Bau der neuen Landebahn am Frankfurter Flughafen. Die Fluggesellschaft könne hier nur verlieren, hieß es in einem Kommentar. Kaufe sie neue Start- und Landerechte, dürften die Ausgaben die Erträge schmälern. Verzichte sie darauf, dürften andere Airlines der Lufthansa Marktanteile wegnehmen. Die Analysten stuften die Papiere herunter auf "Underperform" von "Buy" und senkten das Kursziel auf 6,40 von 14 Euro.

Nach dem vom Hessischen Verwaltungsgerichtshof verhängten Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen rechnet Lufthansa Cargo zudem mit deutlichen Geschäftseinbußen. Das führe zu einem wirtschaftlichen Schaden in Millionen-Höhe, sagte ein Sprecher der Frachtgesellschaft. Die im MDax gelisteten Anteilsscheine von Fraport sackten um 2,1 Prozent ab. Belastet wurden Lufthansa laut Börsianern aber auch durch den drohenden Streik der Fluglotsen. Diese wollen noch in dieser Woche die Arbeit niederlegen - vorher gibt es am Mittwoch aber noch eine letzte Verhandlungsrunde. (Reporter: Tom Körkemeier und Daniela Pegna, redigiert von Patricia Gugau)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.