FOKUS 3-Abgaben in defensiven Werten belasten Schweizer Börse

(neu: Schlusskurse)

Zürich, 21. Sep (Reuters) - Gewinnmitnahmen bei den Aktien der weniger konjunkturabhängigen Lebensmittel- und Pharmawerte und schwächere Bankentitel haben am Dienstag die Schweizer Börse belastet. Konjunktursensible Aktien tendierten dagegen etwas fester. Sie profitierten von positiven Wirtschaftsdaten und der erfolgreichen Bondauktion Irlands. "Die Irland-Anleihen und die US-Immobiliendaten haben Konjunktursorgen und Schuldenängste etwas gedämpft", sagte ein Händler. Aber vor dem mit Spannung erwarteten US-Zinsentscheid hielten sich die Anleger zurück und von einem eindeutigen Trend könne nicht die Rede sein. Der SMI <.SSMI> der Standardwerte schloss 0,64 Prozent schwächer auf 6420 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> ermässigte sich um 0,5 Prozent auf 5677 Zähler.

Die Zugpferde vom Vortages spürten Gewinnmitnahmen. Nestle , Roche und Novartis lagen leicht im Minus. Nach Börsenschluss wird der Zulassungsentscheid der US-Gesundheitsbehörden zum MS-Medikament Gilenia von Novartis erwartet. Das Mittel gilt als möglicher "Blockbuster".

Auch SGS , die am Vortag nach der Präsentation neuer Ertragsziele 5,4 Prozent zugelegt hatten, büssten gut drei Prozent ein.

Dagegen verhalf ein kräftiger Anstieg der Uhrenexporte den Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont zu einem Plus von 0,9 Prozent auf 45,50 Franken. Richemont erreichte vorübergehend bei 46,29 Franken gar ein Rekordhoch. Swatch stiegen um 0,5 Prozent.

Gute Konjunkturdaten unterstützten Aktien zyklischer und exportorientierter Firmen wie ABB, Adecco oder Holcim . Actelion und Rieter erholten sich teilweise von den Vortageseinbussen.

Die Aktien der grossen Banken Credit Suisse und UBS gaben um mehr als ein Prozent nach. Die Bär-Titel verloren mehr als zwei Prozent. UBS will ihr Vermögensveraltungsgeschäft in Brasilien wieder eröffnen und strebt Platz fünf in der Branche des aufstrebenden südamerikanischen Landes an. 2009 hatte UBS ihre Tochterbank Banco Pactual an die Gründer zurückverkauft.

Spekulative Käufe sorgten bei Micronas für hohe Umsätze und einen Kurssprung von knapp acht Prozent auf 7,07 Franken. Die Aktie schloss auf dem höchsten Kurs seit zwei Jahren.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)