* Anleger fürchten Bürgerkrieg in Libyen
* Herabstufung belastet Halbleiteraktien
* Western Digital erfreut Börsianer mit Übernahme
(neu: Hintergrund, Schlusskurse, Handelsvolumen, Kreditmärkte, Federal-Mogul)
New York, 07. Mär (Reuters) - Auch in der neuen Woche hat die Libyen-Krise auf der Wall Street gelastet. Nach anfänglichen Kursgewinnen drehten die US-Börsen ins Minus und folgten den Märkten in Europa und Asien. Sorgen machten den Anlegern neben dem anziehenden Ölpreis durch die Unruhen in Nordafrika auch die Aussichten für den Halbleiterbranche. Wells Fargo hatte den Sektor herabgestuft - der Branchenindex<.SOX> notierte postwendend 2,7 Prozent im Minus und zog Technologiewerte nach unten. Diese wurden von vielen Analysten zuletzt als Favoriten gehandelt. Während der S&P-500 seit Anfang September 25 Prozent zulegte, gewann der Index der Halbleiterbranche 45 Prozent.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte verlor 0,7 Prozent auf 12.090 Punkte. Im Handelsverlauf pendelte der Index zwischen 12.041 und 12.243 Zählern. Der breiter gefasste S&P 500<.SPX> gab 0,8 Prozent auf 1310 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> schloss 1,4 Prozent tiefer bei 2745 Stellen. In Frankfurt sank der Dax<.GDAXI> um 0,2 Prozent auf 7161 Punkte.
"Da draußen gibt es viele Kräfte, die gegen den Markt wirken. Jeder Kursgewinn muss deshalb hart erarbeitet werden und zu begründen sein", sagte Peter Kenny von Knight Equity Markets. Zu den belastenden Faktoren zählte er auch die europäische Schuldenkrise sowie die für April erwartete Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank.
Die anhaltenden Unruhen in Libyen katapultierten die Preise
für Öl und Gold zum Wochenbeginn weiter nach oben. Ein Barrel
der Nordsee-Ölsorte Brent
Auf der Unternehmensseite enttäuschte der
Kommunikationsausrüster Ciena
Positiv kam am Markt dagegen eine Milliardenübernahme in der
Festplattenindustrie an. Der US-Konzern und weltweite
Branchenzweite Western Digital
Aufwärtsging es mit einem Plus von 6,4 Prozent auch für
Papiere des Autozulieferers Federal-Mogul
Im Fusionsfieber der internationalen Handelsplätze hat die
Londoner Börse (LSE)
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,03 Milliarden Aktien den Besitzer. 693 Werte legten zu, 2301 gaben nach und 95 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,2 Milliarden Aktien 590 im Plus, 2040 im Minus und 105 unverändert.
An den US-Kreditmärkten verloren die zehnjährigen Staatsanleihen um 05/32 auf 100-29/32. Sie rentierten mit 3,5141 Prozent. Die 30-jährigen Bonds gaben auf um 13/32 auf 102-02/32 nach und hatten eine Rendite von 4,6219 Prozent.
(Reporter: Caroline Valetkevitch; geschrieben von Axel Hildebrand; redigiert von Thomas Seythal)