Dass Warren Buffett in eine Gold-Aktie, nämlich Barrick Gold (NYSE:GOLD) (WKN: 870450), investiert hat, hat definitiv hohe Wellen im medialen Sinne geschlagen. Von einem Paradigmenwechsel beim Ansatz des Orakels von Omaha ist die Rede gewesen. Ja, sogar von einer Wette gegen Amerika. Und letztlich auch von einem positiven Signal für den Goldmarkt. Definitiv große Schlagzeilen für einen vergleichsweise kleinen Einsatz.
Das wiederum hat Kritiker auf den Plan gerufen, die einigen Analysten und Investoren den Kopf wieder ein wenig geradegerückt haben. Zu guter Letzt jetzt auch das US-amerikanische Wirtschaftsblatt Forbes, das ebenfalls einen starken Artikel über die richtige Sichtweise der Warren-Buffett-Barrick-Gold-Investition geliefert hat. Lass uns die Argumentation heute einmal etwas näher betrachten.
Drei Ding, die gegen einen Hype sprechen! Im Rahmen des besagten Artikels ist der Redakteur letztendlich zur Einschätzung gekommen, dass es kaum einen Paradigmenwechsel und kaum eine neue Sichtweise bei Warren Buffett bezüglich Gold gibt. Dazu werden drei starke Argumente geliefert, die zunächst kaum entkräftet werden können.
Zum einen verweist der Autor darauf, dass wir derzeit nicht einmal wissen, ob Warren Buffett selbst in Gold investiert hat. Mit Ted Weschler und Todd Combs gibt es hinter den Kulissen von Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) (WKN: A0YJQ2) inzwischen schließlich zwei eigenständig agierende Investoren, die einen nicht unerheblichen Teil des Portfolios verwalten. Womöglich hat einer der zwei die Investitionen bei Barrick Gold zu verantworten. Ein offizielles Statement, wer die Entscheidung getroffen hat, gibt es derzeit zumindest noch nicht.
Zum anderen zeigt der Forbes-Autor auch, dass eine Investition in Barrick Gold zu guter Letzt eine Investition in ein Unternehmen ist. Im Gegensatz zum Edelmetall selbst verfüge das über eine Bilanz, ein Berichtswesen, Cash, Dividenden und Vermögenswerte. Das gibt es beim Gold eben nicht, was ein signifikanter Unterschied ist. Zudem würde Barrick Gold auch Kupfer fördern. Allerdings verweist der Autor darauf, dass das zwar ein Indikator dafür sei, dass das Unternehmen mehr als bloß Gold ist. Wenngleich auch der Rohstofffokus bestehen bleibt.
Zu guter Letzt zeigt der Autor auch darauf, wie klein die Investition von Barrick Gold ist. Zumindest für die Verhältnisse von Warren Buffett. All das rechtfertige keinen Hype um das Edelmetall, wie letztendlich resümiert wird.
Buffett und Gold: Take-Away für Foolishe Investoren! Das ist zugegebenermaßen eine Sichtweise, die mir gefällt, zumal sie in eine ähnliche Richtung geht wie meine. Trotzdem ist erwähnenswert, dass wir eigentlich relativ wenig wissen um die Gold-Investition von Warren Buffett. Ja, im Endeffekt noch nicht einmal, ob das Orakel von Omaha sie selbst getätigt hat, ist zum jetzigen Zeitpunkt klar.
Das, was wir wissen, spricht allerdings nicht für eine Gold-Investition, wie Analysten aus dem Bereich des Edelmetalls sie gerne hätten: Das Volumen ist sehr, sehr gering, was nicht ansatzweise als Wette gegen die USA gewertet werden kann. Ja, noch nicht einmal als eine Wette, die im Portfolio von Berkshire Hathaway überhaupt etwas im großen Stil ändert.
Zudem ist Barrick Gold noch immer ein Unternehmen, das entscheidend anders funktioniert als eine Direktinvestition in das Edelmetall. All das sollten Foolishe Investoren stets bedenken, wenn sie über Warren Buffett und seinen Gold-Ansatz nachdenken. Er ist kleiner, als viele denken. Und vielleicht ist die Entscheidung nicht einmal von Buffett selbst getroffen worden.
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Vincent besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Short September 2020 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2021 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).
Motley Fool Deutschland 2020