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USA und Türkei wollen ihre Konflikte beilegen

Veröffentlicht am 03.08.2018, 12:03
© Reuters. FILE PHOTO: NATO Alliance Summit in Brussels

Singapur (Reuters) - Die Nato-Partner USA und Türkei bemühen sich nach eigenen Angaben weiterhin um die Lösung der zwischen beiden Ländern aufgekommenen Streitfragen.

Darauf verständigten sich US-Außenminister Mike Pompeo und sein türkischer Kollege Mevlüt Cavusoglu am Rande eines Asean-Treffens in Singapur. Cavusoglu und US-Außenamtssprecherin Heather Nauert bezeichneten das Gespräch am Freitag als konstruktiv. Einer der Hauptstreitpunkte ist die Inhaftierung des evangelikalen US-Predigers Andrew Brunson in der Türkei. Die türkische Justiz wirft ihm vor, Terror-Unterstützer zu sein. Die USA haben wegen des Falls gegen zwei türkische Minister Sanktionen verhängt.

© Reuters. FILE PHOTO: NATO Alliance Summit in Brussels

Mit Sanktionen und Drohungen werde nichts erreicht, sagte Cavusoglu nach dem Treffen. Der Dialog und die enge Zusammenarbeit würden jedoch fortgesetzt. Sein Ministerium hatte der US-Regierung eine "feindselige Haltung" vorgeworfen und Vergeltung angekündigt. Pompeo sagte mit Blick auf die Inhaftierung des Predigers, der Türkei sei klargemacht worden, "dass die Uhr abgelaufen ist und es an der Zeit ist, Pastor Brunson heimkehren zu lassen." Es sei aber nicht das einzige Problem mit der Türkei. So verlangen die USA auch die Freilassung von drei Ortskräften der US-Vertretung. Belastet werden die Beziehungen zudem durch gegenteilige Positionen im Syrien-Krieg, den Kauf eines russischen Raketenabwehrsystem durch die Türkei und die Verurteilung eines türkischen Bankers in den USA wegen Verletzung der Iran-Sanktionen. Auch der Handelsstreit der USA mit weiten Teilen der Welt sorgt für Konfliktstoff.

Die US-Sanktionen betreffen den türkischen Innenminister Süleyman Soylu und Justizminister Abdulhamit Gül. Die US-Regierung schreibt ihnen eine führende Rolle bei der Festnahme und späteren Inhaftierung von Brunson zu. Brunson wird vorgeworfen, Kontakte zu dem in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen unterhalten zu haben, in dem die Türkei den Drahtzieher des Putschversuchs von 2016 sieht. Die Türkei fordert seit langem die Auslieferung Gülens. Auf US-Seite ist insbesondere Vize-Präsident Mike Pence im Fall Brunson aktiv geworden. Pence hat selbst enge Verbindungen zu Evangelikalen in den USA.

Aus Sorge vor einer Eskalation des Streits und einer Zahlungskrise des Landes rutschte die türkische Lira auf ein Rekordtief ab. Ein Dollar kostete zeitweise mit 5,11 Lira so viel wie noch nie.

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