Die günstige Bewertung der Fresenius-Aktie (DE:FREG) (WKN: 578560) dürften die meisten Investoren inzwischen kennen. Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp über 10, ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,5 und eine Dividendenrendite von 2,8 % bei einem niedrigen Ausschüttungsverhältnis bilden dieses Bewertungsmaß. Wobei der Aktienkurs zuletzt wieder zugelegt hat.
Ob man die Fresenius-Aktie jetzt kaufen soll, hängt von den weiteren Aussichten ab. Qualität ist gewiss vorhanden, immerhin ist die Aktie defensiv und ein Dividendenaristokrat. Aber Wachstum wäre der entscheidende Schlüssel für den zukünftigen Erfolg.
Blicken wir heute auf zwei spannende Deals, die anorganisches Wachstumspotenzial besitzen dürften. Damit macht das Management einen weiteren Schritt in Richtung moderates Wachstum. Vor allem in einem Segment, das einen entscheidenden Kerngeschäftsbereich ausmacht.
Fresenius-Aktie: Verstärkung von Kabi! Wie das Management der Fresenius-Aktie jetzt verkünden konnte, gibt es zwei spannende Möglichkeiten, um Kabi zu verstärken. So kauft der DAX-Gesundheitskonzern einerseits eine 55%ige Beteiligung an mAbxience für 495 Mio. Euro. Außerdem ist Bestandteil des Deals, dass der DAX-Gesundheitskonzern eine Put-Call-Regelung für die übrigen 45 %, was auch eine komplette Übernahme beinhalten könnte. Zumindest in nächster Zeit.
Gleichzeitig erwirbt Fresenius beziehungsweise die Tochtergesellschaft Kabi direkt Ivenix. Für 240 Mio. US-Dollar (andere Währung beachten!) erhält der DAX-Gesundheitskonzern auch dieses US-amerikanische Gesundheitsunternehmen. Damit verstärkt sich das Management in den Bereichen Infusionstherapie und Biosimilars. Beides mögliche Wachstumsmärkte für den deutschen Konzern.
Anorganisches Wachstum ist bei der Fresenius-Aktie seit jeher ein Teil der Investitionsthese. Wobei es zuletzt insbesondere Zukäufe im Bereich von Helios gewesen sind. Krankenhäuser scheinen ein fragmentierter Markt zu sein, indem einzelne Zukäufe und anorganisches Wachstum grundsätzlich einfacher möglich sind.
Starke Investitionen! Für die Fresenius-Aktie gibt es jedenfalls weitere Möglichkeiten, um zu wachsen. Anorganisch hat das Management offenbar weitere Optionen identifiziert, um direkt den Umsatz zu steigern. Wobei ein Investitionsvolumen von insgesamt über 700 Mio. Euro relativ groß ist. Der Gesundheitskonzern selbst wird im Moment schließlich mit einer Marktkapitalisierung in Höhe von 18,7 Mrd. Euro bewertet, was zeigt, dass der Kaufwert für den DAX-Konzern nicht gerade gering ist.
Weiterhin zählt für Foolishe Investoren jedoch, dass die fundamentale Bewertung insgesamt für die Aussichten sehr preiswert ist. Das ist das Wesentliche, auf das ich mich als Investor konzentrieren würde. Mit der günstigen Bewertung und den verschiedenen Möglichkeiten für ein moderates Wachstum ist die Ausgangslage definitiv interessant. Wobei es neben einem organischen Wachstum immer auch die Möglichkeit gibt, per Zukauf mehr Umsatz und Ergebnis zu erzielen.
Vincent besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.
Motley Fool Deutschland 2022