LONDON (dpa-AFX) - Die Ermittlungen gegen die Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) wegen ihrer Russland-Geschäfte werden laut einem Pressebericht bedrohlicher. US-Behörden haben ihre Untersuchungen ausgeweitet und gehen nun auch dem Verdacht auf Verstöße gegen die aktuellen politischen Sanktionen nach, wie die "Financial Times" (Montag) unter Berufung auf mehrere Insider berichtet. Die Aktie verlor am Morgen 2,1 Prozent.
Bislang ging es bei den Ermittlungen vorrangig um den Verdacht der Geldwäsche im Moskauer Handelsbereich der Bank. Verstöße gegen die wegen des Ukraine-Konflikts verhängten Sanktionen hätten nach Einschätzung aus Finanzkreisen wegen ihrer großen politischen Brisanz und Aktualität noch größere Sprengkraft für die von zahlreichen Skandalen erschütterte Bank. Die USA hatten zuletzt bewiesen, dass sie bei Sanktionsvergehen wenig zimperlich mit Finanzkonzernen umgehen. So wurde die französische Großbank BNP Paribas (PSE:PBNP) (FSE:BNP) im vergangenen Jahr wegen Verletzungen gegen Handelsbeschränkungen bei Geschäften mit Staaten wie dem Iran zu einer Rekordstrafe von fast neun Milliarden Dollar verdonnert. Die Deutsche Bank wollte den Bericht nicht kommentieren. Im Halbjahresbericht hatte das Institut im Juli eingeräumt, dass derzeit interne Untersuchungen im Zusammenhang mit Aktiengeschäften in Moskau und London untersucht würden. Es gehe um ein erhebliches Volumen, erklärte die Bank. Zudem bestätigte die Bank, einige Mitarbeiter wegen der Ermittlungen suspendiert zu haben. Weitere personelle Konsequenzen schloss das Institut im Juli nicht aus.