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Gazprom & Nord Stream 2: Sollten Foolishe Investoren jetzt auf einen Wahlsieg Bidens spekulieren?

Veröffentlicht am 20.10.2020, 09:05
Gazprom & Nord Stream 2: Sollten Foolishe Investoren jetzt auf einen Wahlsieg Bidens spekulieren?
GAZP
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Nord Stream 2 und damit verbunden auch die Aktie von Gazprom (MCX:GAZP) (WKN: 903276) bleiben ein brandheißes Thema in diesen Tagen. Letztlich sind es insbesondere die US-Sanktionen, die für eine Belastung sorgen. Neben den direkten Beteiligten sind es beispielsweise auch Sanktionen für mittelbare Funktionäre und Unternehmen, die unweigerlich in den Fokus rücken.

Ob das die Macht besitzt, das Projekt noch zu beenden? Fraglich. Vor allem auch, da sich vonseiten Deutschlands und Europas einiger Protest gegen die EU-Pipeline formiert. Allerdings gibt es inzwischen einige Hoffnungsschimmer, die für eine Fertigstellung sprechen.

Vielleicht auch einen Hoffnungsschimmer, den Foolishe Investoren bislang noch nicht auf dem Schirm haben: Durch einen Wahlsieg von Präsidentschaftskandidat Biden könnte eine neue Dynamik in Nord Stream 2 und Gazprom kommen. Möglicherweise sogar ein Lichtblick. Aber sollten Investoren jetzt darauf spekulieren?

Gazprom & Nord Stream 2: Weniger Widerstand …? Grundsätzlich gilt, dass auch Joe Biden ein Kritiker des EU-Projektes Nord Stream 2 ist. Wie mehrere Medien, unter anderem auch polnische, berichten, gibt es ein Strategiepapier, das eine prinzipielle Ablehnung von Nord Stream 2 bezeichnet. Eine Fortführung der Obama-Biden-Politik sehe vor, die Unabhängigkeit von Europas Energiepolitik zu gewährleisten. Die EU-Pipeline sei ein fundamental schlechter Deal.

Trotzdem scheint das Projekt kaum Relevanz für Biden zu besitzen. Zumindest nicht mit einer hohen Priorität. Das Verhindern von Nord Stream 2 ist einer der letzten Punkte auf dem Positionspapier des Präsidentschaftskandidaten. Das könnte alleine bereits verdeutlichen, wie wichtig dieses Thema ist. Beziehungsweise, wie unwichtig.

Fraglich ist außerdem auch, wie Biden mit den US-Sanktionen gegen europäische Unternehmen umgehen würde. Beziehungsweise die Frage, ob sie in Kraft gesetzt würden. Wie das Handelsblatt berichtet, könnte ein Neustart der transatlantischen Beziehungen eine größere Priorität besitzen. Zugegebenermaßen sind Sanktionen ein schlechter Start für ein Wiederbeleben der Handelsbeziehungen. Auch könnte insgesamt ein Handelskonflikt unter Biden schneller der Vergangenheit angehören, was zeigt: Biden scheint einen anderen Kurs einschlagen zu wollen als US-Präsident Trump.

Diskussionen noch nicht vom Tisch Trotzdem sind einige Analysten weiterhin skeptisch, was eine mögliche schnelle Lösung betrifft. Grundsätzlich besteht weiterer Diskussionsbedarf rund um die Pipeline. Und auch Biden kann sich schließlich nicht dem allgemeinen und parteiübergreifenden Widerstand gegen das Projekt entziehen. Mitgehangen, mitgefangen? Ja, möglicherweise.

Alleine die Tatsache, dass Bidens Kurs nicht ganz so strikt sein könnte, dürfte jedoch etwas Entspannung bringen. Mehr Handelsbeziehungen, mehr Unterredungen und mehr Verhandlungen dürften schließlich auch andere Lösungen als die Beendigung des Projektes wahrscheinlicher werden lassen. Selbst wenn die Diskussionen nicht zu Ende gehen, wird ein für alle Seiten attraktiver Kompromiss jedoch wahrscheinlich.

Was bleibt, ist jedoch der Druck vonseiten der EU und Deutschlands. Auch damit bleibt Nord Stream 2 ein heiß diskutiertes Thema. Allerdings würde sich eine Baustelle zumindest teilweise in Rauch auflösen. Oder eine friedlichere Einigung zumindest wahrscheinlicher werden.

Gazprom-Aktie bleibt weiter heiß Trotzdem bleibe ich bei meinem Fazit, das ich bei einem der letzten Artikel getroffen habe: Die Aktie von Gazprom und das EU-Projekt Nord Stream 2 werden weiterhin heiß diskutiert bleiben. Die Präsidentschaftswahl ist für Biden außerdem noch nicht gewonnen. Das sollten Foolishe Investoren außerdem würdigen. Sollte Biden jedoch die US-Wahl gewinnen, könnte es einen weiteren Hoffnungsschimmer geben. Allerdings nicht nur bei Gazprom und Nord Stream 2, sondern auch bei anderen handelspolitisch aufgeladenen Themen.

Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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