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GE: Das Problem mit den Betriebsrenten ist nicht so groß, wie es scheint

Veröffentlicht am 01.01.2001, 01:00
GE: Das Problem mit den Betriebsrenten ist nicht so groß, wie es scheint
GE
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Der Aktienkurs von General Electric (NYSE:GE) (WKN:851144) ist in diesem Monat in die Höhe geschnellt, nachdem das Unternehmen die überraschende Entscheidung getroffen hatte, CEO John Flannery nach nur 14 Monaten zu ersetzen. Die Investoren scheinen viel mehr Vertrauen in seinen Nachfolger, den Danaher-Veteranen Larry Culp, zu haben.

Dennoch sind viele Analysten und Investoren nach wie vor skeptisch gegenüber der GE-Aktie. Die schwache Bilanz von GE — und insbesondere die Versorgungslücke von 28,7 Mrd. US-Dollar — ist Sorge Nummer 1. Trotzdem ist General Electric gut aufgestellt, um das Rentendefizit innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre in den Griff zu bekommen.

Niedrige Zinsniveaus führten zu einem Anstieg des Pensionsdefizits Die extrem niedrigen Zinssätze haben in den letzten zehn Jahren wesentlich zum Pensionsdefizit von GE beigetragen. Da die langfristigen Zinssätze sanken, reduzierte General Electric schrittweise den Satz, der zur Schätzung der Pensionsverpflichtung herangezogen wurde. Das führte zu einer höheren Verbindlichkeit (der Diskontierungssatz entspricht in etwa den Zinssätzen für langfristige Investment-Grade-Anleihen). Auch sinkende Sterberaten erhöhten die geschätzten Pensionsverpflichtungen von GE.

Bis Ende 2017 ging GE bei der Berechnung der wichtigsten Pensionsverpflichtung von einem Diskontierungssatz von 3,64 % aus. Dieser Satz betrug zwei Jahre zuvor noch 4,38 %, was also einen Rückgang darstellt.

Allein die Änderung des Diskontierungssatzes 2017 erhöhte die Pensionsverpflichtung von GE um 3,3 Mrd. US-Dollar. Glücklicherweise konnte das Unternehmen dieses Problem durch eine starke Anlageperformance mehr als ausgleichen. Infolgedessen reduzierte General Electric seine Nettopensionsverpflichtungen Ende 2017 auf 28,7 Mrd. US-Dollar, verglichen mit 31,1 Mrd. US-Dollar Ende 2016.

Die Zinsen steigen Steigende Zinsen sind eine Bedrohung für viele US-Aktien, schon allein deshalb, weil höhere Zinsen für sichere Anlagen mehr Konkurrenz für riskante Anlagen schaffen. General Electric könnte jedoch von steigenden Zinsen profitieren, vor allem wegen der Rentenlücke.

Laut Geschäftsbericht 2017 schätzte GE, dass eine Erhöhung des Diskontierungssatzes um 25 Basispunkte (0,25 Prozentpunkte) die Pensionsverpflichtungen um rund 2,4 Mrd. US-Dollar reduzieren würde.

Anfang 2018 kletterten die Zinsen in die Höhe. Nach sechs Monaten Stagnation sind die Zinsen seit Ende August wieder deutlich gestiegen. Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen lag zuletzt erstmals seit 2011 wieder über 3,2 % — nach nur 2,4 % zu Beginn des Jahres 2018. Einige Investoren denken, dass die Zinsen weiter steigen könnten, da die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt, Zölle und höhere Ölpreise die Inflationserwartungen schüren.

Der Anstieg der Zinssätze in diesem Jahr sollte GE veranlassen, bei der Neuberechnung der Pensionsverpflichtungen Anfang 2019 einen höheren Diskontierungssatz zu wählen. Die Zinssätze sind bereits um mehr als 80 Basispunkte gestiegen, was zu einem Rückgang der geschätzten Leistungsverpflichtungen von GE zwischen 7 und 8 Mrd. US-Dollar führen könnte. Bei weiter steigenden Zinsen im Jahr 2019 dürfte das Pensionsdefizit von GE weiter sinken.

Andere Maßnahmen werden das Rentendefizit weiter verringern Obwohl höhere Zinssätze einen besonders großen Einfluss auf die Rentenlücke von GE haben könnten, werden zwei weitere Faktoren dazu beitragen, dass das Unternehmen die Lage schnell unter Kontrolle bekommt.

Erstens kündigte General Electric im vergangenen Herbst an, dass man im Jahr 2018 einen kreditfinanzierten Beitrag in Höhe von 6 Mrd. US-Dollar zu den Pensionsplänen leisten wolle. Obwohl GE in der ersten Jahreshälfte nur 900 Mio. US-Dollar beisteuerte, kam der Rest wahrscheinlich im letzten Quartal. In diesem Fall hätte man auch die Möglichkeit, die Zahlungen mit dem Steuersatz von 2017 von 35 % statt mit dem neuen Satz von 21 % zu verrechnen.

Zweitens sagte GE im Rahmen eines bereits im Juni bekannt gegebenen Ausgliederungsplans, dass das Unternehmen 18 Mrd. US-Dollar Schulden und Pensionsverpflichtungen bei der Ausgliederung auf die Gesundheitssparte übertragen werde. Angesichts der Tatsache, dass die Abteilung etwa 54.000 Mitarbeiter beschäftigt — verglichen mit den insgesamt 300.000 GE-Beschäftigten — könnte dies vielleicht 4 Mrd. US-Dollar des Pensionsdefizits an das Spin-off im Jahr 2019 weitergeben.

Mit dem geplanten Beitrag von 6 Mrd. US-Dollar und einem höheren Diskontsatz könnte GE in der Lage sein, seine Rentenlücke bis Ende 2018 auf nur 15 Mrd. US-Dollar zu reduzieren — gegenüber 28,7 Mrd. US-Dollar im Vorjahr. Das Unternehmen plant nicht, im Jahr 2019 Beiträge zu leisten. Doch weitere Zinserhöhungen und die Abspaltung des Gesundheitsgeschäfts könnten ausreichen, um die Nettoverbindlichkeit auf unter 10 Mrd. US-Dollar zu drücken. Dadurch wird das Defizit des Pensionsplans von GE in Zukunft viel besser zu bewältigen sein.

The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel wurde von Adam Levine-Weinberg auf Englisch verfasst und am 08.10.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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