Frankfurt, 10. Feb (Reuters) - Mit massiven Aktienkäufen
haben Anleger am Donnerstag auf Fusionspläne von Deutscher
Börse
Anders als bei den Investoren stieß der geplante Zusammenschluss bei Analysten auf ein geteiltes Echo: "Dieser Deal ist strategisch sinnvoll", betonte Citigroup-Analystin Nese Guner in einem Kommentar. Sie gehe davon aus, dass die angepeilten Synergien von 300 Millionen Euro den Gewinn der Deutschen Börse 2012 um zehn Prozent steigern würden. Ihr Kollege Martin Price von der Bank of America/Merrill Lynch sieht bereits für das laufende Jahr einen positiven Ergebnis-Beitrag von 15 Prozent. WestLB-Analyst Christoph Bossmann bezweifelte dagegen, dass die angepeilten Einsparungen erreicht werden könnten.
Martin Peter von der LBBW kritisierte zudem, dass die geplante Gewichtsverteilung innerhalb des neuen Konzerns zulasten der Eigner der Deutschen Börse gehe. "Wir sind von diesem Deal nicht überzeugt und gehen davon aus, dass er zumindest in den kommenden Quartalen keine Erfolgsgeschichte sein wird." Equinet-Experte Philipp Häßler wies darüber hinaus auf wettbewerbsrechtliche Hürden und mögliche Einwände der Politik hin. Die hessischen Börsenaufsicht betonte, sie wolle im Falle einer Fusion den Finanzplatz Frankfurt schützen.
Mit dieser Heirat würde die Deutsche Börse zur weltweiten
Nummer Eins aufsteigen mit Handelsplätzen in New York, Paris und
Frankfurt. Bislang hat sie bei der Auswahl ihrer Bräute
allerdings kein glückliches Händchen bewiesen: In den vergangen
Jahren waren Hochzeiten sowohl mit der Nyse als auch der
Euronext noch vor dem Gang zum Traualtar gescheitert.
Equinet-Analyst Häßler sah die jüngsten Fusionsankündigungen der
Londoner Börse LSE