DEN HAAG/PARIS (dpa-AFX) - Einbrechende Gewinne im Raffinerie-Geschäft verderben den Ölkonzernen in Europa die Bilanz. Der französische Total-Konzern verdiente im dritten Quartal mit 2,7 Milliarden Euro fast ein Fünftel weniger als ein Jahr zuvor, wie er am Donnerstag mitteilte. Bei Shell brach der um Sondereffekte bereinigte Überschuss sogar um ein Drittel auf 4,5 Milliarden US-Dollar ein. Neben den schwachen Margen bei der Öl-Veredelung wirkten sich auch Unruhen in Nigeria negativ aus. Am Dienstag hatte bereits BP einen Gewinnrückgang um ein Viertel gemeldet.
Dabei blieben die Ölpreise im Vergleich zum Vorjahr praktisch stabil. Die Konzerne leiden aber vor allem in Europa unter einer gesunkenen Nachfrage nach Treibstoff. Dies lässt die Margen im Raffinerie-Geschäft einbrechen. Shell verdiente in der Sparte im dritten Quartal mit 892 Millionen Dollar nur noch gut halb so viel wie vor einem Jahr. Bei Total sackte der operative Gewinn in diesem Bereich um 42 Prozent auf 330 Millionen Euro ab.
VERLUSTE AN DER BÖRSE
An der Börse kamen die Zahlen nicht gut an. Total-Papiere verloren am Donnerstag bis zur Mittagszeit rund 1,5 Prozent an Wert. Shell-Aktien sackten um mehr als 4 Prozent ab, obwohl das Unternehmen seinen Anteilseignern für das abgelaufene Quartal mit 45 US-Cent zwei Cent mehr als Dividende ausschütten will als ein Jahr zuvor.
'Das Raffinerie-Umfeld bleibt sehr schwierig', sagte Total-Finanzchef Patrick de la Chevardiere. 'Wir haben in einem bestimmten Bereich ein Problem von Überkapazitäten.' So sei der Gewinn pro Tonne mit 10,60 Dollar auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gefallen. Vor einem Jahr waren es noch 51 Dollar. Die Konzerne wollen reagieren und den Verkauf von Geschäftsteilen beschleunigen.
AUSGABEN SOLLEN SINKEN
Total versprach, dass die Investitionen in diesem Jahr mit 28 bis 29 Milliarden Euro einen Höchststand erreichen werden. Die Franzosen haben sich zuletzt in neue Förderprojekte gestürzt, ohne dabei den ganz großen Fund zu machen. Nach früheren Angaben sollte die Förderung 2013 um 2 bis 3 Prozent steigen. Dieses Ziel wollte Finanzvorstand Chevardiere nun nicht wiederholen. 'Wir erwarteten einen Zuwachs', sagte er lediglich. Im dritten Quartal stand ein Produktionsplus von einem Prozent zu Buche. Den erhofften Aufschlag für die Zwischendividende musste der Konzern bereits vertagen.
Bei Shell lief das Quartal noch schlechter. Die Produktion sackte um zwei Prozent ab. Das führte der Konzern vor allem auf wachsende Probleme in seinem wichtigen Ölförderland Nigeria zurück. Seit Juli musste die Trans-Niger-Pipeline fünfmal geschlossen werden, weil Öldiebe die Leitung angezapft hatten. Dies ließ den Gewinn um 300 Millionen Dollar sinken.
VERSCHÄRFTE SICHERHEITSLAGE IN NIGERIA
'Wir spüren Gegenwind von schwachen Gewinnmargen im Raffineriegeschäft in der ganzen Branche und von der Sicherheitslage in Nigeria', sagte der scheidende Vorstandschef Peter Voser.
Beim Konkurrenten BP war der bereinigte Gewinn um etwas mehr als ein Viertel auf 3,7 Milliarden US-Dollar im dritten Quartal geschrumpft. Dagegen hielt sich der britische Gaskonzern BG Group mit einem Rückgang von 4 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar vergleichsweise gut./enl/stw/stb
Dabei blieben die Ölpreise im Vergleich zum Vorjahr praktisch stabil. Die Konzerne leiden aber vor allem in Europa unter einer gesunkenen Nachfrage nach Treibstoff. Dies lässt die Margen im Raffinerie-Geschäft einbrechen. Shell verdiente in der Sparte im dritten Quartal mit 892 Millionen Dollar nur noch gut halb so viel wie vor einem Jahr. Bei Total sackte der operative Gewinn in diesem Bereich um 42 Prozent auf 330 Millionen Euro ab.
VERLUSTE AN DER BÖRSE
An der Börse kamen die Zahlen nicht gut an. Total-Papiere verloren am Donnerstag bis zur Mittagszeit rund 1,5 Prozent an Wert. Shell-Aktien sackten um mehr als 4 Prozent ab, obwohl das Unternehmen seinen Anteilseignern für das abgelaufene Quartal mit 45 US-Cent zwei Cent mehr als Dividende ausschütten will als ein Jahr zuvor.
'Das Raffinerie-Umfeld bleibt sehr schwierig', sagte Total-Finanzchef Patrick de la Chevardiere. 'Wir haben in einem bestimmten Bereich ein Problem von Überkapazitäten.' So sei der Gewinn pro Tonne mit 10,60 Dollar auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gefallen. Vor einem Jahr waren es noch 51 Dollar. Die Konzerne wollen reagieren und den Verkauf von Geschäftsteilen beschleunigen.
AUSGABEN SOLLEN SINKEN
Total versprach, dass die Investitionen in diesem Jahr mit 28 bis 29 Milliarden Euro einen Höchststand erreichen werden. Die Franzosen haben sich zuletzt in neue Förderprojekte gestürzt, ohne dabei den ganz großen Fund zu machen. Nach früheren Angaben sollte die Förderung 2013 um 2 bis 3 Prozent steigen. Dieses Ziel wollte Finanzvorstand Chevardiere nun nicht wiederholen. 'Wir erwarteten einen Zuwachs', sagte er lediglich. Im dritten Quartal stand ein Produktionsplus von einem Prozent zu Buche. Den erhofften Aufschlag für die Zwischendividende musste der Konzern bereits vertagen.
Bei Shell lief das Quartal noch schlechter. Die Produktion sackte um zwei Prozent ab. Das führte der Konzern vor allem auf wachsende Probleme in seinem wichtigen Ölförderland Nigeria zurück. Seit Juli musste die Trans-Niger-Pipeline fünfmal geschlossen werden, weil Öldiebe die Leitung angezapft hatten. Dies ließ den Gewinn um 300 Millionen Dollar sinken.
VERSCHÄRFTE SICHERHEITSLAGE IN NIGERIA
'Wir spüren Gegenwind von schwachen Gewinnmargen im Raffineriegeschäft in der ganzen Branche und von der Sicherheitslage in Nigeria', sagte der scheidende Vorstandschef Peter Voser.
Beim Konkurrenten BP war der bereinigte Gewinn um etwas mehr als ein Viertel auf 3,7 Milliarden US-Dollar im dritten Quartal geschrumpft. Dagegen hielt sich der britische Gaskonzern BG Group