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Goldman-Analyst sieht Boden bei S&P 500 erreicht

Veröffentlicht am 13.04.2020, 15:11
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von Robert Zach

Investing.com - Nach dem langen Osterwochenende machen sich die Händler an der Wall Street wieder an die Arbeit. Vorbörslich zeigen die Futures auf den Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq durchschnittlich 0,3 Prozent nach unten und das, obwohl die Kurve der Neuinfektionen in den USA im Wochenvergleich deutlich abgeflacht ist und die Opec+ sich auf eine Produktionskürzung geeinigt hat, um die Ölpreise zu stabilisieren.

Die entscheidende Frage bleibt, ob die US-Aktienindizes nach der besten Woche seit 45 Jahren, als die US-Notenbank Federal Reserve die nächste geldpolitische Bazooka auf die US-Wirtschaft abfeuerte und sich sogar zum Kauf von Junk Bonds verpflichtete - ein "whatever it takes"-Moment für die Fed -, endlich einen tragfähigen Boden gefunden haben oder eben nicht. Morgen beginnt in den USA die Berichtssaison. JPMorgan Chase & Co (NYSE:JPM) und Wells Fargo & Company (NYSE:WFC) sind als erstes an der Reihe und deren Zahlen könnten zeigen, wie massiv der Schaden durch Covid-19 auf die dortige Wirtschaft tatsächlich ist.

Derweil sagte der leitende US-Aktienstratege von Goldman Sachs (NYSE:GS) David Kostin, der noch letzte Woche in einem CNBC-Interview erklärt hatte, dass "das Risiko (für die Aktienmärkte ausgehend vom aktuellen Stand) auf der Unterseite größer ist als die Chance auf der Oberseite“, dass der Aktienmarkt das Schlimmste bereits hinter sich habe. Ein Abgleiten des S&P 500 auf 2.000 Punkte sei nicht mehr realistisch, sagte er. "Unser Jahresendziel für den S&P 500 bleibt bei 3.000", hieß es in einer Kundenmitteilung am Montag. Damit hätte der marktbreitere US-Aktienindex noch gut 8 Prozent Spielraum auf der Oberseite.

Warum? "Die Kombination aus beispielloser politischer Unterstützung und einer sich abflachenden Virus-Kurve hat das Abwärtsrisiko für die US-Wirtschaft und die Finanzmärkte dramatisch reduziert und den S&P 500 aus der Baisse herausgeführt", sagte Kostin.

Der S&P 500 hat seit seinem Tief am 18. März mehr als 10 Prozent zugelegt, der Dow Jones sogar über 11 Prozent. Nach solchen rabiaten Kursanstiegen, insbesondere in nur 17 Handelstagen, kommt es entweder zu längeren Seitwärtsphasen, bis sich der von den politischen Entscheidungsträgern beschlossene Stimulus in der Wirtschaft bemerkbar macht. Oder aber es kommt noch einmal zu einer scharfen Kursreaktion nach unten, um die schwachen Hände aus dem Markt zu nehmen.

"Wenn die USA nach dem Hochfahren der Wirtschaft keine zweite Infektionswelle erleben, bedeutet die Haltung der politischen Entscheidungsträger, 'alles zu tun, was nötig ist', dass der Aktienmarkt wahrscheinlich keine neuen Tiefs mehr sehen wird", glaubt Kostin.

Sie argumentieren auch, dass Bärenmärkte für gewöhnlich ihr Tief vor dem Einbruch der Wirtschaftsdaten erreichen. Dies bedeutet, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe durchaus noch weiter steigen könnte, ohne das die Aktienmärkte einbrechen. Gleiches gilt für die Arbeitslosenquote oder dem erwarteten Einbruch des Bruttoinlandsprodukts. Die Finanzmärkte nehmen solche Ereignisse monatelang vorweg, da die Großbanken ihre Modelle entsprechend anpassen. Sollte allerdings eine zweite Infektionswelle in den USA losrollen und sich damit die Lockdowns verlängern, dann wäre eine Neubewertung der Situation dringend erforderlich.

Die hereinkommenden Quartalsergebnisse werden zweifellos schlecht ausfallen, aber viel wichtiger sei der Gewinn je Aktie für 2021, so Goldman weiter. In einer Zeit mit so vielen Unbekannten und ohne einen echten Lichtblick, der die Volkswirtschaften der Welt wieder in Schwung bringt, schwingt in den Aussagen von Goldman doch ein bisschen zu viel Optimismus mit.

Michael Kramer, Chefanalyst bei Mott Capital Management in New York, versuchte, Goldmans’ Optimismus bezüglich der Aussichten für den S&P etwas zu dämpfen: Die Futures auf den S&P 500 hätten im 60 Minutenchart eine Keilformation unterhandelt. Ein Schlusskurs unter 2.730 würde weiteren Spielraum auf der Unterseite freilegen. Als mögliches Kursziel sieht er den Bereich um 2.630.

Hinweis: Hier geht es zur Seite mit den Futures-Kursen, hier zum Dow Jones-Chart, hier zur technischen Dow Jones-Übersichtsseite und hier zu den Dow Jones-Einzelwerten. Die wichtigsten Wirtschaftsereignisse des Tages finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

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