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Helfen Investitionen in Bitcoin, Gold und Silber gegen den Börsencrash?

Veröffentlicht am 13.08.2020, 08:43
Helfen Investitionen in Bitcoin, Gold und Silber gegen den Börsencrash?
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Wir spüren es alle: Irgendetwas ist faul im Markt. Deprimierendes von der COVID-Front wechselt sich mit jubelnden Höchstständen an den Weltbörsen ab. Nullzinsen treffen auf Schuldenorgien und Deflation. Es bleibt schwer einzuschätzen, wie sich diese Diskrepanzen auflösen werden über die nächsten Quartale. Diese Unsicherheit ist es wohl, die viele Anleger in vermeintlich bleibende Werte flüchten lässt. Die Klassiker Gold und Silber haben genauso Hochkonjunktur wie das neuzeitliche Phänomen Bitcoin.

Doch ist es jetzt noch eine kluge Strategie, in solche Segmente umzuschichten? Lies das zuerst und entscheide danach.

Warum es klug sein könnte, jetzt Bitcoin, Gold oder Silber zu kaufen Irgendwo muss unser Geldvermögen geparkt werden. Wenn Aktien ausgereizt erscheinen, Bankeinlagen keine Zinsen mehr bringen und vermeintlich sichere Anleihen sogar negativ rentieren, dann herrscht Anlagenotstand. Sachwerte und Rohstoffe bieten sich dann als Alternativen an.

Auch Bitcoin hat sich als erstaunlich robust erwiesen über die letzten Jahre. Wer nach dem Crash von 2017/2018 eingestiegen ist, der kann sich vermutlich über ein schönes Plus freuen. Die systembedinge Knappheit der Kryptowährung führt bei steigender Nachfrage häufig zu scharfen Kursanstiegen. Wer hier in der Lage ist, die Marktpsychologie richtig zu deuten, der kann mit etwas Glück gute Gewinne realisieren.

Ähnlich sieht es beim Gold aus, auf das sich derzeit viele Anleger weltweit stürzen. Zwar kann dessen Produktion bei steigender Nachfrage hochgefahren werden, doch das geht nicht von heute auf morgen. Von daher besteht weiteres Wertsteigerungspotenzial. Profiteure dieses Trends wie die Degussa Bank schüren die Nachfrage geschickt, indem sie auf die explodierende Geldmenge verweisen und die Absicherung gegen Inflation in den Vordergrund rücken. Gold habe sich 5.000 Jahre lang bewährt. Die Annahme, dass sich kurzfristig etwas daran ändern könnte, ist unrealistisch.

Silber wiederum unterscheidet sich von Gold und Bitcoin dadurch, dass es zum Teil auch ein Industriemetall ist. Es kommt unter anderem in Solarmodulen, Elektrotechnik, Spiegeln, antibakteriellen Oberflächen und Tafelsilber zum Einsatz. Durch diese Vielseitigkeit kann man sich mit Silber gegen eine Reihe von Risiken absichern. Selbst wenn der Börsencrash nicht kommt und die Währungen nicht platzen, könnte eine steigende industrielle Nachfrage den Kurs hochhalten.

Was man vor dem Kauf von Bitcoin, Gold oder Silber bedenken sollte Silber bietet Chancen, aber nur begrenzten Schutz Wie bei allen Investitionen, kommt es am Ende jedoch auf den Einstiegskurs an. Silber war im Frühling attraktiv, als der Kurs eine Zeit lang unter 15 US-Dollar abgetaucht ist. Damals sprachen genau die oben genannten Gründe für das Edelmetall. Zudem war das Verhältnis zum Goldpreis außerordentlich günstig. Jetzt gibt es dieses Missverhältnis zum Gold trotz des jüngsten Kursrücksetzers vom 11. August nicht mehr.

Zudem ist zu bedenken, dass Silber bei einem Börsencrash typischerweise zunächst einbricht. So war es im Frühling und so war es auch 2008, als der Kurs die gleiche Tendenz wie etwa der Dow Jones Index aufwies. Erst als die Erholung bei den Aktien einsetzte, startete der Boom auf Silber, der die Blase von 2011 auslöste. Im Moment scheint der Silberkurs vornewegzurennen. Es spricht daher einiges dafür, dass Silber billiger zu haben sein wird, sollte der Börsencrash tatsächlich kommen.

Eine Absicherung ist daher höchsten gegenüber einer Abwertung der Währungen gegeben, doch das ist eine andere Geschichte. In diesem Fall wären Gold und Bitcoin vielleicht die geeigneteren Kandidaten.

Bitcoin und Gold sind gefährlicher, als viele glauben Der große Nachteil von Bitcoin ist jedoch, dass der Kurs völlig in der Luft hängt. Meiner Ansicht nach sind es vor allem die Kurspflegemaßnahmen und konzertierte Kampagnen der Handelsplattformen, die stabilisierend wirken und das Geschäft am Leben halten. All das könnte in jedem Moment an seine Grenzen stoßen und in sich zusammenfallen, sodass Bitcoin auf seinen wahren (sprich nicht vorhandenen) Wert zusteuern würde. Bis dahin machen vor allem Unternehmen wie Plus500 (WKN: A1W3GY), Hauptsponsor von Leipzig-Gegner Atlético de Madrid, das große Geschäft.

Auch der Wert von Gold ist unbestimmbar. Warum ein handlicher Standard-Goldbarren (12,5 Kilo) im Moment so viel wert ist wie ein schönes großes Haus mit Garten, erschließt sich mir nicht. Bei Barrick Gold (NYSE:GOLD) (WKN: 870450) und Konsorten ist es natürlich ein Grund zum Feiern. Sie entreißen der Erde das Edelmetall zu weit geringeren Kosten und liefern so schnell wie nur möglich, um die erhöhte Nachfrage zu bedienen und dicke Margen einzustreichen.

Gleichzeitig stehen viele hochverschuldete Staaten mitten in der Coronakrise schwer unter Druck. Ich denke zum Beispiel an Italien und Frankreich, die über einige der größten Goldreserven der Welt verfügen. Noch Anfang 2019 beteuerte die italienische Regierung, dass sie „kein Gramm“ davon verkaufen wolle. Doch alles hat einen Preis. Die verschärfte Haushaltslage und die immer attraktiveren potenziellen Erlöse könnten Länder wie Italien irgendwann zum Umdenken bewegen.

Wenn, dann Silber Wenn ich mir überlege, in glänzende Rohstoffe zu investieren, dann kommen mir meist Metalle wie Kupfer und Silber in den Sinn, die vielfältig genutzt werden. Doch sie eignen sich nur bedingt als Absicherung gegen einen Börsencrash. Da Silber im Moment ziemlich teuer ist, sind längerfristige Renditen auch eher fraglich, zumal der Kauf mit Kosten verbunden ist, egal ob physisch oder über Finanzinstrumente wie ETFs.

Meine Strategie lautet daher, günstigere Kurse abzuwarten und erst dann mit Silber oder einem breiter aufgestellten Rohstoff-ETF Diversifizierung in mein Depot zu bringen.

Ralf Anders besitzt keine Kryptowährungen und keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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