Investing.com - Die Ölpreise sind heute deutlich unter die Räder gekommen. Nach Einschätzung von Ölmarktbeobachter habe die Sorge vor einer schwachen Nachfrage den Preis des schwarzen Goldes am Dienstag unter Druck gesetzt und das, obwohl die Organisation erdölexportierender Staaten (Opec) und der Opec Plus, also der erdölfördernden Länder und Russland, sich für weitere neun Monate auf Förderkürzungen einigten.
Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate kollabierte 4,8 Prozent auf 56,25 Dollar je Barrel, während die Nordseesorte Brent um 4,1 Prozent auf 62,40 Dollar je Barrel fiel.
Die Opec und die mit ihr kooperierender Staaten wie Russland beschlossen am Dienstag eine Verlängerung der Öl-Förderbegrenzung bis März 2020, um den Ölmarkt zu stabilisieren.
Die Einigung wurde im Vorfeld auch so erwartet worden. Das Hauptproblem für den Ölmarkt wird sein, ein Überangebot an Öl auf dem Weltmarkt zu verhindern. "Die Einigung war das Minium, aber sie wird nicht ausreichen", sagten die Analysten der Bank ING in einer Kundennotiz. "Was der Ölmarkt gebraucht hätte, sind wesentlich niedrigere Produktionsquoten."
"Die schwache Nachfrage bedeutet, dass wir weiterhin erwarten, dass sich der Markt in einen Überschuss bewegt und die Ölpreise bis Ende 2019 sinken werden", sagte Capital Economics. Da sich das globale Wachstum auch in den kommenden Monaten "weiter verlangsamen" dürfte, wird der Ölverbrauch zurückgehen und die Ölpreise belasten, so der internationale Analysedienst weiter.
Im Fokus der Ölmarktbeobachter stehen nun die US-Rohöllagerdaten, die in gut einer halben Stunde vom American Petroleum Institute (API) veröffentlicht werden.
Am Mittwoch stehen dann die offiziellen Zahlen zu den US-Ölreserven auf der Agenda, die von der US-Energiebehörde EIA veröffentlicht werden.